Es steh Gott auf, dass seine Feind, SWV 165 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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{{Text|German| | {{Text|German| | ||
{{Vs|1}} Es steh Gott auf, | ''Modernized spelling:'' | ||
{{Vs|1}} Es steh Gott auf, dass seine Feind | |||
Plötzlich zerstreuet werden, | |||
Und all, die ihm zuwider seind, | |||
Vor ihm fliehen auf Erden, | |||
Der Gottlos verschwindt | |||
Gleichwie Rauch vom Wind, | |||
Mit Feuersgewalt | |||
Das Wachs zerschmelzet bald, | |||
Vor Gott muss er umkommen. | |||
{{Vs|2}} Der G'rechte | {{Vs|2}} Der G'rechte muss des freuen sich, | ||
Fröhlich allzeit im Herren, | |||
Von Herzen Grund ganz inniglich | |||
er | Singt er seim Namen Ehre, | ||
Macht Bahn, lieben Leut, | |||
Der Weg sei bereit, | |||
Der Herr fährt herein | |||
Und kehrt sanft bei uns ein, | |||
Sein Zukunft uns erfreuet. | |||
{{mdl| | |||
{{Vs|3}} Er ist der Waisen Vater frumm, | |||
Der Witwen Richter treue, | |||
Er ist Gott in seim Heiligtum, | |||
Die Einsam Gott erfreuet, | |||
Gibt Kinder im Haus, | |||
Führt die Gfangne aus, | |||
Tuts zu rechter Zeit, | |||
Die abtrünnigen Leut | |||
Müssen zu Grund verdorren. | |||
{{Vs|4}} Gott, da du vor deim Volk herzogst, | |||
Gingst einher in der Wüsten, | |||
Des Himmels Kraft sich sehr bewog, | |||
Die Erd untr deinen Füßen | |||
Bebt und zittert sehr, | |||
Des Donners Stimm schwer | |||
Hat erschrecket sie | |||
Vor dem Gott Sinai, | |||
Der Israels Gott heißet. | |||
{{Vs|5}} Nu gibst du, Herr, deins Geistes Gnad, | |||
Ein gar fruchtbaren Regen, | |||
Dein Erbe, so ganz schwach und matt, | |||
Erquickest du mit Segen, | |||
Dass wir armen Tier | |||
Stets bleiben vor dir, | |||
Finden Ruh und Rast, | |||
Wenn du die Seele labst, | |||
Herr Gott, mit deinen Gütern. | |||
{{Vs|6}} Sein liebes Wort gibt Gott der Herr | |||
Mit großer Schar der Lehrer, | |||
Es breiten aus sein Reich und Ehr | |||
Der König ein groß Heere, | |||
Die Mutter im Haus | |||
Den Raub teilet aus, | |||
Die Beut ist gemein, | |||
Alle, die gläubig sein, | |||
Solln ewig selig werden. | |||
{{Vs|7}} Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht, | |||
Das Himmelreich zu mehren, | |||
Von Gaben schön es herrlich leucht | |||
Und glänzet weit und ferne, | |||
Gleich dem feinen Gold, | |||
Wenn die Lehrer hold | |||
Verkünden die Lahr, | |||
So wird es hell und klar | |||
Und leucht fern in die Lande. | |||
{{Vs|8}} Die liebe Kirch, des Herren Berg, | |||
Ist fruchtbar und gediegen, | |||
Vergebens ist all Macht und Stärk, | |||
Die darwider will kriegen, | |||
Bei ihr wohnet Gott, | |||
Drum hat's keine Not, | |||
Er streitet für sie, | |||
Hat sie verlassen nie, | |||
Trotz allen höllschen Pforten. | |||
{{Vs|9}} Viel tausend Wagen und noch mehr | |||
Hat Gott, drauf er umfähret, | |||
Er ist gefahren in die Höh, | |||
Als er die Höll zerstöret, | |||
Das Gfängnis er fing | |||
Und Gaben empfing | |||
Für die Menschenkind, | |||
Bekehrt die Feinde geschwind, | |||
Bei seiner Kirch er bleibet.}} | |||
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{{Text|Simple| | {{Text|Simple| | ||
{{Vs|7}} Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht | {{Vs|10}} Gelobt sei täglich unser Gott, | ||
Der uns ein Last aufleget, | |||
Hilft uns doch wieder aus der Not | |||
Und heilt, was er zerschläget, | |||
Wir habn einen Herrn, | |||
Der hilft herzlich gern, | |||
Gtreu ist unser Gott, | |||
Errett uns aus dem Tod, | |||
Was wollten wir uns fürchten? | |||
{{Vs|11}} Der Herr den Kopf der Feind zerschmeißt, | |||
Die ihm stets widerstreben, | |||
Den Haarschädel herunterreißt | |||
Der, die in Sünden leben, | |||
Doch verspricht der Herr, | |||
Er woll holen her | |||
Und bringen zur Gmein, | |||
Auch die gewaltig sein | |||
Im Götzendienst verteufelt. | |||
{{Vs|12}} Dein Fuß, Herr, in der Feinde Blut | |||
Wird sich färben auf Erden, | |||
Wenn du dreinschlägst in deim Unmut, | |||
Die Hund es lecken werden, | |||
Du zeuchst mit großr Ehr | |||
Im Triumph daher, | |||
Mein Gott und König, | |||
Dein Einzug prächtiglich | |||
Zum Heiligtum tust halten. | |||
{{Vs|13}} Die Sänger gehen vorne her, | |||
Die schön und lieblich singen, | |||
Darauf der Spielleut großes Heer, | |||
Die lan die Saiten klingen, | |||
Lobt Gott unsern Herrn, | |||
Preist ihn weit und fern, | |||
Ihm dank die Gemein, | |||
Dass er die Brünnlein rein | |||
Aus Israel lässt fließen. | |||
{{Vs|14}} Man sieht vom Stamme Benjamin | |||
Ein Fürsten klein erhoben, | |||
Mit ihm die Fürsten Naphthalim | |||
Und Sebulon dich loben, | |||
Vom Stamm Jud' ein Hauf, | |||
Fürsten folgen drauf | |||
Und andre viel mehr, | |||
Durchs apostolisch Heer | |||
Der Herr sein Reich aufrichtet. | |||
{{Vs|15}} Das wollts du, Herr, bewahren rein | |||
Und uns darinnen stärken, | |||
Dass wir bleiben in deiner Gmein, | |||
Zu schauen deine Werke, | |||
Um Jerusalem, | |||
Da dein Wohnung stehn, | |||
Nimm dich an in Gnad, | |||
Bewahr die heilig Stadt, | |||
König dir Gschenk zuführen. | |||
{{Vs|16}} Das Tier im Rohr wollst du, Herr Gott, | |||
Vertilgen durch dein Schelten, | |||
Der Ochsen und der Kälber Rott | |||
Ihren Frevel vergelte, | |||
Alle Büberei | |||
Um Geld hier ist frei, | |||
Ihr Herz darauf tracht, | |||
Zerstreu der Völker Macht, | |||
Die wider dich stets kriegen. | |||
{{Vs|17}} Die Fürsten aus Ägyptenland | |||
Kommer daher von ferne, | |||
Die Mohren strecken ihre Hand | |||
Zu dienen Gott dem Herren, | |||
Drum, ihr Königreich, | |||
Singt alle zugleich, | |||
Denn Gott hoch geehrt | |||
Übrall im Himmel fährt, | |||
Seim Donner Kraft zu geben. | |||
{{Vs|18}} Gebt Gott Ehr, der sein Herrlichkeit | |||
In Israel beweiset, | |||
Sein Macht in Wolken ist bereit, | |||
Die Kirch sein Wunder preiset, | |||
Der Gott Israel | |||
Schützet Leib und Seel, | |||
Er gibt Kraft und Stärk | |||
Seim Volk, drum Gottes Werk | |||
Ewig wir sollen loben. }} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Es ſteh Gott auff/ daß ſeine Feind | |||
Plötzlich zerſtreuet werden/ | |||
Und all/ die ihm zuwieder seynd/ | |||
Für ihm fliehen auff Erden/ | |||
Der Gottloß verschwind/ | |||
Gleich wie Rauch vom Wind/ | |||
Mit Fewerſgewalt | |||
Das Wachs zerschmeltzet bald/ | |||
Für Gott muß er umbkommen. | |||
{{Vs|2}} Der Grechte muß des frewen ſich/ | |||
Fröhlich allzeit im HErren/ | |||
Von Hertzen Grund gantz inniglich | |||
Singt er ſeim Namen Ehre/ | |||
Macht Bahn lieben Leut/ | |||
Der Weg ſey bereit/ | |||
Der HErr fehrt herein | |||
Und kehrt ſanfft bey uns ein/ | |||
Sein Zukunfft uns erfrewet. | |||
{{Vs|3}} Er iſt der Wäyſen Vater frumb/ | |||
Der Witwen Richter trewe/ | |||
Er iſt Gott in ſeim Heiligthumb/ | |||
Die Einſam Gott erfrewet/ | |||
Giebt Kinder im Hauß/ | |||
Führt die Gfangne aus/ | |||
Thuts zu rechter Zeit/ | |||
Die abtrünnigen Leut | |||
Müſſen zu Grund verdorren. | |||
{{Vs|4}} Gott da du für deim Volck herzogſt/ | |||
Giengſt einher in der Wüſten/ | |||
Des Himmels Krafft ſich ſehr bewog/ | |||
Die Erd untr deinen Füſſen | |||
Bebt und zittert ſehr/ | |||
Des Donners Stimm ſchwer | |||
Hat erſchrecket ſie | |||
Für dem Gott Sinai/ | |||
Der Iſraels Gott heißet. | |||
{{Vs|5}} Nu gibſtu/ HErr/ deins Geiſtes Gnad/ | |||
Ein gar fruchtbaren Regen/ | |||
Dein Erbe/ ſo gantz ſchwach und matt/ | |||
Erquickeſtu mit Segen/ | |||
Daß wir armen Thier | |||
Stets bleiben für dir/ | |||
Finden Ruh und Raſt/ | |||
Wenn du die Seele labſt/ | |||
HErr Gott/ mit deinen Gütern. | |||
{{Vs|6}} Sein liebes Wort giebt Gott der HErr | |||
Mit groſſer Schaar der Lehrer/ | |||
Es breiten aus ſein Reich und Ehr | |||
Der König ein groß Heere/ | |||
Die Mutter im Hauß | |||
Den Raub theilet aus/ | |||
Die Beut iſt gemein/ | |||
Alle/ die gläubig ſeyn/ | |||
Solln ewig ſelig werden. | |||
{{Vs|7}} Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht/ | |||
Das Himmelreich zu mehren/ | |||
Von Gaben ſchön es herrlich leucht | |||
Und gläntzet weit und ferne/ | |||
Gleich dem feinen Gold/ | |||
Wenn die Lehrer hold | Wenn die Lehrer hold | ||
Verkünden die Lahr/ | |||
So wird es hell und klar | |||
Und leucht fern in die Lande. | |||
{{Vs|8}} Die liebe Kirch/ des HErren Berg/ | |||
Iſt fruchtbar und gediegen/ | |||
Vergebens iſt all Macht und Stärck/ | |||
Die darwieder will kriegen/ | |||
Bey ihr wohnet GOtt/ | |||
Drumb hats keine Noth/ | |||
Er ſtreitet für ſie/ | |||
Hat ſie verlaſſen nie/ | |||
Trotz allen hellſchen Pforten. | |||
{{Vs| | {{Vs|9}} Viel tauſend Wagen und noch mehr | ||
Hat GOtt/ drauff er umbfehret/ | |||
Er iſt gefahren in die Höh/ | |||
die | Als er die Hell zerſtöret/ | ||
Das Gfengnis er fing | |||
Und Gaben empfing | |||
Für die Menſchenkind/ | |||
Bekehrt die Feinde geſchwind/ | |||
Bey ſeiner Kirch er bleibet.}} | |||
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{{Vs|10}} Gelobt | {{Vs|10}} Gelobt ſey täglich unſer Gott/ | ||
Der uns ein Laſt auffleget/ | |||
Hilfft uns doch wieder aus der Noth/ | |||
Und heilt/ was er zerſchleget/ | |||
Wir | Wir habn einen Herrn/ | ||
Der hilfft hertzlich gern/ | |||
Gtreu iſt unſer Gott/ | |||
Errett uns aus dem Tod/ | |||
Was wolten wir uns fürchten? | |||
{{Vs|11}} Der HErr den Kopf der Feind zerſchmeiſt/ | |||
Die ihm ſtets wiederſtreben/ | |||
Den Haarſchedel herunterreißt | |||
Der/ die in Sünden leben/ | |||
Doch verſpricht der HErr/ | |||
Er woll holen her | |||
Und bringen zur Gmein/ | |||
Auch die gewaltig ſeyn | |||
Im Götzendienſt verteuffet. | |||
{{Vs|12}} Dein Fuß/ HErr/ in der Feinde Blut | |||
Wird ſich färben auff Erden/ | |||
Wenn du dreinſchlegſt in deim Unmuth/ | |||
Die Hund es lecken werden/ | |||
Du zeuchſt mit groſſr Ehr | |||
Im Triumph daher/ | |||
Mein GOtt und König/ | |||
Dein Einzug prächtiglich | |||
Zum Heiligthumb thuſt halten. | |||
{{Vs|13}} Die Senger gehen forne her/ | |||
Die ſchön und lieblich ſingen/ | |||
Darauff der Spielleut groſſes Heer/ | |||
Die lahn die Saiten klingen/ | |||
Lobt GOtt unſern HErrn/ | |||
Preiſt ihn weit und fern/ | |||
Ihm danck die Gemein/ | |||
Daß er die Brünnlein rein | |||
Aus Iſrael leſt flieſſen. | |||
{{Vs|14}} Man ſiht vom Stamme Benjamin | |||
Ein Fürſten klein erhoben/ | |||
Mit ihm die Fürſten Naphthalim | |||
Und Sebulon dich loben/ | |||
Vom Stamm Jud ein Hauff/ | |||
Fürſten folgen drauff | |||
Und andre viel mehr/ | |||
Durchs apoſtoliſch Heer | |||
Der HErr ſein Reich auffrichtet. | |||
{{Vs|15}} Das wolltu HErr bewaren rein | |||
Und uns darinnen ſtercken/ | |||
Daß wir bleiben in deiner Gmein/ | |||
Zu ſchawen deine Wercke/ | |||
Umb Jeruſalem/ | |||
Da dein Wohnung ſtehn/ | |||
Nim dich an in Gnad/ | |||
Bewahr die heilig Stadt/ | |||
König dir Gſchenck zuführen. | |||
{{Vs|16}} Das Thier im Rohr wollſtu HErr Gott/ | |||
Vertilgen durch dein Schelten/ | |||
Der Ochſen und der Kälber Rott | |||
Ihren Frevel vergelte/ | |||
Alle Büberey | |||
Umb Geld hier iſt frey/ | |||
Ihr Hertz darauff tracht/ | |||
Zerſtrew der Völcker Macht/ | |||
Die wieder dich ſtets kriegen. | |||
{{Vs|17}} Die Fürſten aus Egyptenland | |||
Kommer daher von ferne/ | |||
Die Mohren ſtrecken ihre Hand | |||
Zu dienen Gott dem HErren/ | |||
Drumb ihr Königreich/ | |||
Singt alle zugleich/ | |||
Denn Gott hoch geehrt | |||
Ubral im Himmel fehrt/ | |||
Seim Donner Krafft zu geben. | |||
{{Vs|18}} Gebt Gott Ehr/ der ſein Herrlichkeit | |||
In Iſrael beweiſet/ | |||
Sein Macht in Wolcken iſt bereit/ | |||
Die Kirch ſein Wunder preiſet/ | |||
Der Gott Iſrael | |||
Schützet Leib und Seel/ | |||
Er giebt Krafft und Stärck | |||
Seim Volck/ drum Gottes Werck | |||
Ewig wir ſollen loben.}} | |||
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Revision as of 08:45, 6 October 2019
Music files
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Help |
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-29). Score information: A4, 1 page, 37 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Es steh Gott auf, dass seine Feind, SWV 165
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 68
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 68
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 67
Description: Psalm 68 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 68.
German text Modernized spelling: |
10 Gelobt sei täglich unser Gott, |
German text Original spelling: |
10 Gelobt ſey täglich unſer Gott/ |