Herr Gott, dem alle Rach heimfällt, SWV 192 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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{{Title|''Gott, dem alle Rach heimfällt, SWV 192''}} | |||
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{{ | {{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=94}} | ||
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==Original text and translations== | |||
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{{top}} | |||
{{Text|German| | |||
''Modernized spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Herr Gott, dem alle Rach heimfällt, | |||
Gott, des die Rach, erscheine, | |||
Erheb dich, Richter aller Welt, | |||
Wider die stolzen Feinde, | |||
Vergilt ihnen, was sie verdient, | |||
Wie lang soll dies gottlos Gesind, | |||
Wie lang solln sie doch prahlen? | |||
{{Vs|2}} Sie reden trotzig, rühmen sich, | |||
Daß sie alles verderben, | |||
Zuschlagen dein Volk jämmerlich, | |||
Und plagen, Herr, dein Erbe, | |||
Witwen und Fremdling würgen sie, | |||
Töten die Waisen spat und früh, | |||
Und machen alls zum Raube. | |||
'' | {{Vs|3}} Noch sprechen sie, sie haben´s recht, | ||
Der Höchste solls nicht sehen, | |||
Die Sünde sei gering und schlecht, | |||
Gott laß es leicht geschehen, | |||
Merket ihr Narren all zu Hauf, | |||
Ihr Toren, gebt doch Achtung drauf, | |||
Wenn wollt ihr denn klug werden? | |||
{{Vs|4}} Denn, der das Ohr gepflanzet hat, | |||
Sollt der selber nicht hören? | |||
Und der das Auge hat gemacht, | |||
Sollt der nicht sehen ferne? | |||
Der alle Heiden suchet heim, | |||
Sollt der nicht ein Vergelter sein, | |||
Der alle Menschen lehret? | |||
{{Vs|5}} Der Herr all ihr Gedanken weiß, | |||
Daß sie sind gar nichts nütze, | |||
Wohl dem, den du züchtigst mit Fleiß, | |||
Der glehrt wird durchs Gesetze, | |||
Geduld haben in Leidens Zeit, | |||
Bis dem Gottlosen werd bereit | |||
Die Grub zu seim Verderben.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|6}} Der Herr ist treu, der wird ja nicht | |||
Sein liebes Volk verstoßen, | |||
Sein Erb, das er ihm zugericht, | |||
Wird er ja nicht verlassen, | |||
Denn Recht muß dennoch bleiben recht, | |||
All fromme Herzen werden schlecht | |||
Demselben auch zufallen. | |||
{{Vs|7}} Wer steht bei mir auf meiner Seit | |||
Wider die Übeltäter, | |||
Die Bosheit üben allezeit? | |||
Wer will bei mir umtreten? | |||
Wo nicht der Herr mein Hülfe wär, | |||
So hätt mein Seele mit Beschwer | |||
Vorlängst zur Hell müßt fahren. | |||
{{Vs|8}} Ich muß, Herr, ja bekennen frei, | |||
Mein Fuß gestrauchelt hätte, | |||
Wo mir nicht wär gestanden bei | |||
Dein Gnad und mich errettet, | |||
Mein Herz hat viel Bekümmernis, | |||
Die Tröstungn dein fest und gewiß | |||
Ergötzen meine Seele. | |||
{{Vs|9}} Du stehst nimmer in Einigkeit | |||
Mit dem schändlichen Stuhle, | |||
Der dein Gesetz, Herr, übel deut, | |||
Verwirrt Kirchen und Schulen, | |||
Verdammet das unschuldig Blut | |||
Und rüstet sich mit frevelm Mut | |||
Wider gerechte Seelen. | |||
{{Vs|10}} Der Herr ist mein Gott, Hort und Schutz, | |||
Allzeit meine Zuversichte, | |||
Er wird der Bösen Stolz und Trutz | |||
Vergelten durch sein Grichte, | |||
Er wird vertilgen ganz und gar | |||
Ihr Bosheit und die falsche Lahr, | |||
Ja, Gott wird sie vertilgen.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} HErr Gott dem alle Rach heimfällt/ | |||
Gott des die Rach erſcheine/ | |||
Erheb dich Richter aller Welt/ | |||
Wieder die ſtolzen Feinde/ | |||
Vergilt ihnen, was ſie verdient/ | |||
Wie lang ſol diß gottloß Geſind/ | |||
Wie lang ſolln ſie doch pralen? | |||
{{Vs|2}} Sie reden trotzig/ rühmen ſich/ | |||
Daß ſie alles verderben/ | |||
Zuſchlagen dein Volck jämmerlich | |||
Und plagen/ HErr/ dein Erbe. | |||
Witwen und Frembdling würgen ſie/ | |||
Tödten die Wayſen ſpat und frü/ | |||
Und machen alls zum Raube. | |||
{{Vs|3}} Noch ſprechen ſie/ ſie habens recht/ | |||
Der Höchſte ſolls nicht ſehen/ | |||
Die Sünde ſei gering und ſchlecht/ | |||
Gott laß es leicht geſchehen. | |||
Mercket ihr Narren all zuhauff/ | |||
Ihr Thoren, gebt doch Achtung drauff/ | |||
Wenn wolt ihr denn klug werden? | |||
{{Vs|4}} Denn der das Ohr gepflanzet hat/ | |||
Solt der ſelber nicht hören? | |||
Und der das Auge hat gemacht | |||
Sollt der nicht ſehen ferne? | |||
Der alle Heiden ſuchet heim/ | |||
Solt der nicht ein Vergelter ſeyn/ | |||
Der alle Menſchen lehret? | |||
{{Vs|5}} Der HErr all ihr Gedanken weiß/ | |||
Daß ſie ſind gar nichts nütze/ | |||
Wohl dem, den du züchtigſt mit Fleiß, | |||
Der glehrt wird durchs Geſetze/ | |||
Gedult haben in Leidens Zeit/ | |||
Biß dem Gottloſen werd bereit | |||
Die Grub zu ſeim Verderben.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|6}} Der Herr iſt treu/ der wird ja nicht | |||
Sein liebes Volck verſtoſſen. | |||
Sein Erb/ das er ihm zugericht/ | |||
Wird er ja nicht verlaſſen. | |||
Denn Recht muß dennoch bleiben Recht/ | |||
All fromme Hertzen werden ſchlecht | |||
Demſelben auch zufallen. | |||
{{Vs|7}} Wer ſteht bey mir auf meiner Seit | |||
Wieder die Übelthäter/ | |||
Die Boßheit üben allezeit? | |||
Wer wil bey mir umbtreten? | |||
Wo nicht der HErr mein Hülfe wer/ | |||
So hätt mein Seele mit Beſchwer | |||
Vorlängſt zur Hell müßt fahren. | |||
{{Vs|8}} Ich muß/ HErr/ ja bekennen frey/ | |||
Mein Fuß geſtrauchelt hätte/ | |||
Wo mir nicht wer geſtanden bey | |||
Dein Gnad/ und mich errettet. | |||
Mein Hertz hat viel Bekümmernüß/ | |||
Die Tröſtungn dein feſt und gewiß | |||
Ergötzen meine Seele. | |||
{{Vs|9}} Du ſtehſt nimmer in Einigkeit | |||
Mit dem ſchädlichen Stule/ | |||
Der dein Geſetz HErr übel deut/ | |||
Verwirrt Kirchen und Schulen/ | |||
Verdammet das unſchüldig Blut/ | |||
Und rüſtet ſich mit Freveln Mut | |||
Wider gerechte Seelen. | |||
{{Vs|10}} Der HErr iſt mein GOtt/ Hort und Schutz | |||
Allzeit meine Zuverſichte/ | |||
Er wird der Böſen Stoltz und Trutz | |||
Vergelten durch ſein Grichte/ | |||
Er wird vertilgen gantz und gar | |||
Ihr Boßheit und die falſche Lahr, | |||
Ja GOtt wird ſie vertilgen.}} | |||
{{btm}} | |||
{{Text|German| | {{Text|German| | ||
Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling: | |||
{{Vs|1}} Herr Gott, dem alle Rach heimfällt, Gott, des die Rach, erscheine, | {{Vs|1}} Herr Gott, dem alle Rach heimfällt, Gott, des die Rach, erscheine, | ||
erheb dich, Richter alles Welt, wider die stolzen Feinde, | erheb dich, Richter alles Welt, wider die stolzen Feinde, | ||
vergilt ihnen, was sie verdient, wie lang soll dies gottlos Gesind, | vergilt ihnen, was sie verdient, wie lang soll dies gottlos Gesind, | ||
wie lang solln sie doch prahlen. | wie lang solln sie doch prahlen. | ||
{{Vs| | {{Vs|4}} Denn, der das Ohr geschaffen hat, sollt der selber nicht hören? | ||
Und der das Auge hat gemacht, sollt der nicht sehen ferne? | Und der das Auge hat gemacht, sollt der nicht sehen ferne? | ||
Der alle Heiden suchet heim, sollt der nicht ein Vergelter sein, | Der alle Heiden suchet heim, sollt der nicht ein Vergelter sein, | ||
der alle Manschen lehret? | der alle Manschen lehret? | ||
{{Vs| | {{Vs|6}} Der Herr ist treu, der wird ja nicht sein liebes Volk verstoßen, | ||
sein Erb, das er ihm zugericht, wird er ja nicht verlassen, | sein Erb, das er ihm zugericht, wird er ja nicht verlassen, | ||
denn Recht muß dennoch bleiben Recht, all fromme Herzen | denn Recht muß dennoch bleiben Recht, all fromme Herzen |
Latest revision as of 21:36, 26 March 2022
Music files
ICON | SOURCE |
---|---|
Midi | |
MusicXML | |
Capella | |
File details | |
Help |
- (Posted 2019-06-09) CPDL #54505:
- Original pitch:
- • 1628 Version: (MS) (OS) Score information: A4, 1 page, 59 kB
- • 1661 Version: (MS (OS) Score information: A4, 1 page, 65 kB
- Transposed down a fourth:
- • 1628 Version: (MS) (OS) Score information: A4, 1 page, 66 kB
- • 1661 Version: (MS) (OS) Score information: A4, 1 page, 73 kB
- Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-06-09). Copyright: CPDL
- Edition notes:
- Editor: James Gibb (submitted 2017-09-18). Score information: A4, 1 page, 31 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.
- Possible error(s) identified. See the discussion page for full description.
General Information
Title: Gott, dem alle Rach heimfällt, SWV 192
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 94
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 94
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 95
Description: Psalm 94 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 94.
German text Modernized spelling: |
6 Der Herr ist treu, der wird ja nicht |
German text Original spelling: |
6 Der Herr iſt treu/ der wird ja nicht |
German text
Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1 Herr Gott, dem alle Rach heimfällt, Gott, des die Rach, erscheine,
erheb dich, Richter alles Welt, wider die stolzen Feinde,
vergilt ihnen, was sie verdient, wie lang soll dies gottlos Gesind,
wie lang solln sie doch prahlen.
4 Denn, der das Ohr geschaffen hat, sollt der selber nicht hören?
Und der das Auge hat gemacht, sollt der nicht sehen ferne?
Der alle Heiden suchet heim, sollt der nicht ein Vergelter sein,
der alle Manschen lehret?
6 Der Herr ist treu, der wird ja nicht sein liebes Volk verstoßen,
sein Erb, das er ihm zugericht, wird er ja nicht verlassen,
denn Recht muß dennoch bleiben Recht, all fromme Herzen
werden wohl bei dieser Weisheit bleiben.