Herr, hader mit den Hadern mein, SWV 132 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-04-21)  CPDL #54021: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 62 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 69 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-04-21).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-23)  CPDL #46052:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-23).   Score information: A4, 1 page, 38 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Herr, hader mit den Hadern mein, SWV 132
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 35
    2nd published: 1957 by Walter Blankenburg in Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6

Description: Psalm 35 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 35.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Herr, hader mit den Hadern mein,
wenn meine Feind anfangen,
bestreit sie durch die Stärke dein,
du kannst sie recht empfangen,
nimm dein Schild zur Hand,
und tu Widerstand,
zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach g'wiss,
daß du mein Hilf wollst bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn,
die meiner Seel nachstehen,
sie falln zurück, mit Schand davon
wie Spreu vom Wind vergehen.
Der Engel des Herrn
schlag sie weit und fern,
auf finsterem Weg
und schlüpfrigm bösen Steg.
Dein Macht sie stürz zu Boden.

3  Ohn Ursach sie gestellet han
viel Netz und heimlich Stricke.
Ein Grub bereitet, dass sie fahn
mein Seel durch ihre Tücke.
Schaff, dass auf sie fall
Unglück ohne Zahl
ihr Netz sie berück
und ihr selbst eigne Tück,
zum Fallstrick ihnen werde.

4  Mein Seel, o Herr, muss freuen sich
ob deiner Hilf so reiche,
aus all mein Kräften lob ich dich,
Herr Gott, wer ist dir gleiche?
Du nimmst dich des an,
dem von jedermann
Gewalt widerfährt,
dein Schutz den Feinden wehrt,
sonst wär der Arm vertilget.

5  Falsch Zeugnis wider mich man führt
ein Sach mir auf zu dringen,
Undank mir für mein Wohltat wird,
in Herzleid mich zu bringen,
ist ihr Sinn gericht,
ich habs um sie nicht
verdient, das weiß ich
ihr Leid betrübte mich
und ging mir nah zu Herzen.

6  Wenn sie sich legten krank zu Bett
trug ich drob Leid und Schmerzen.
Mit Fasten ich meim Leib wehtät
und bat für sie von Herzen.
Ich hielt sie für Freund
brüdelich gemeint
und ging ganz traurig
als wenn ich grämet mich
ob meiner Mutter Tode.




7  Mein Unfall ist ihr's Herzen Freud,
sie rotten sich zusammen.
Die Buben hink'n auf beide Seit,
sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub ist ihr Spott,
der Bauch ihr Abgott,
solch Heuchler hass ich,
darum sie über mich
feindlich mit Zähnen knirschen.

8  Wie lang, Herr, willt du denn zusehn
und meine Seel nicht retten?
Lass mich doch nicht so hilflos stehn,
wenn Löwen mich zertreten.
Ich will dankbar sein
in der großen G'mein,
dir viel Ehr antun,
ausbreiten deinen Ruhm
bei denen, die dich fürchten.

9  Verkürz die Freud der Feinde mein,
die falsch von G'sicht und Herzen.
Wennandre Leute friedlich sein,
bringt ihnen solch's groß Schmerzen.
Was ihr Herz erdicht,
zu Schad ist gericht,
trifft mich der Unfall,
spöttlich sie rufen all:
Da,da, das sehn wir gerne.

10  Du siehst, o Gott, mein treuer Herr,
schweig nicht zu meiner Sache.
Erweck dich eins und sei nicht fern,
zu meinem Recht aufwache.
Durch dein Gütigkeit
schaff' Recht, wehr bei Zeit.
Ihr G'spött geht sonst an:
Da, da, so wolln wir's han.
Wir haben ihn verschlungen.

11  Ins Herz sie müssen schämen sich
mit Spott und Schand bestehen.
All die sich freuen über mich,
wenn mir's so übel gehet.
Ihr tägliches Kleid
werd Schmach und Herzleid,
damit angetan
wird sie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.

12  Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr,
die mir mein gut's Recht gönnen.
Und preisen Gott, der mich bewahrt,
sein treuen Knecht mich kennet,
mit lobendem Mund
recht von Herzen Grund
zu rühmen bereit
seine Gerechtigkeit,
lass ich mich täglich finden.

German.png German text

Original spelling:
1  Herr, hadder mit den Haddern mein/
wenn meine Feind anfahen/
bestreit sie durch die Stärcke dein
du kannst sie recht empfahen/
nim dein Schild zur Hand,
und thu Wiederstand,
zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach gwiß,
daß du mein Hülff wolst bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
die meiner Seel nachstehen/
sie falln zurück/ mit Schand darvon
wie Spreu vom Wind vergehen/.
Der Engel des HErrn
schlag sie weit und fern/
auff finsterem Weg
und schlipffrigm bösen Steg.
Dein Macht sie stürtz zu Boden.

3  Ohn Ursach sie gestellet han
viel Netz und heimlich Stricke/
Ein Grub bereitet/ daß sie fahn
mein Seel durch ihre Tücke/
Schaff/ daß auff sie fall
Unglück ohne Zahl/
ihr Netz sie berück
und ihr selbst eigne Tück,
zum Fallstrick ihnen werde.

4  Mein Seel, O HErr, muß freuen sich
ob deiner Hülff so reiche.
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
HErr Gott/ wer ist dir gleiche?
Du nimbst dich des an/
dem von jedermann
Gewalt wiederfehrt,
dein Schutz den Feinden wehrt/
sonst wär der Arm vertilget.

5  Falsch Zeugnis wieder mich man führt/
ein Sach mir auff zu dringen,/
Undanck mir für mein Wolthat wird/
in Hertzleid mich zu bringen/
ist ihr Sinn gericht/
ich habs umb sie nicht
verdient/ das weis ich/
ihr Leid betrübte mich/
und gieng mir nah zu Hertzen.

6  Wenn sie sich legten kranck zu Bett/
trug ich drob Leid und Schmertzen.
Mit Fasten ich meim Leib weh thet/
und bat für sie von Hertzen/
Ich hielt sie für Freund
brüdelich gemeynt
und gieng ganz traurig
als wenn ich gremet mich
ob meiner Mutter Tode

.



7  Mein Unfall ist ihrs Herzten Freud/
sie rotten sich zusammen/
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub ist ihr Spott/
der Bauch ihr Abgott/
solch Heuchler haß ich/
darumb sie über mich
feindlich mit Zeenen knirschen.

8  Wie lang HErr wiltu denn zusehn/
und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht so hülfflos stehn/
wenn Lewen mich zertreten.
Ich will danckbar seyn
in der grossen Gmein/
dir viel Ehr anthun/
ausbreiten deinen Ruhm
bey denen, die dich fürchten.

9  Verkürtz die Freud der Feinde mein,
die falsch von Gsicht und Hertzen.
Wennandre Leute friedlich seyn,
bringt ihnen solchs gros Schmertzen.
Was ihr Hertz erdicht,
zu Schad ist gericht/
trifft mich der Unfall/
spöttlich sie ruffen all:
Da,da, das sehn wir gerne.

10  Du sihst, O GOtt, mein treuer HERR/
schweig nicht zu meiner Sache/
Erweck dich eins und sey nicht fern/
zu meinem Recht auffwache/
Durch dein Gütigkeit
schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Ihr Gspött geht sonst an:
Da, da, so wolln wirs han.
Wir haben ihn verschlungen.

11  Ins Hertz sie müssen schämen sich/
mit Spott und Schand bestehen/
All die sich freuen uber mich/
wenn mirs so ubel gehet/
Ihr tägliches Kleid
werd Schmach und Hertzleid/
damit angethan/
wird sie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.

12  Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
die mir mein guts Recht gönnen/
Und preisen Gott, der mich bewahrt/
sein trewen Knecht mich kennet/
mit lobendem Mund/
recht von Hertzen Grund/
zu rühmen bereit/
seine Gerechtigkeit/
laß ich mich täglich finden.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Herr, hader mit den Hadern mein, wenn meine Feind anfangen,
bestreit sie durch die Stärke dein, du kannst sie recht empfangen,
nimm dein Schild zur Hand,und tu Widerstand, zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach g'wiß, daß du mein Hülf wollst bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn, die meiner Seel nachstehen,
sie falln zurück, mit Schand davon wie Spreu vom Wind vergehen.
Der Engel des Herrn schlag sie weit und fern, auf finsterem Weg
und schlüpfrig bösen Steg dein Macht sie stürz zu Boden.

4  Mein Seel, o Herr, muß freuen sich ob deiner Hülf so reiche,
aus all mein Kräften lob ich dich, Herr Gott, wer ist dir gleiche?
Du nimmst dich des an, dem von jedermann Gewalt wider fährt,
dein Schutz den Feinden wehrt, sonst wär der Arm vertilget.




5  Falsch Zeugnis wider mich man führt ein Sach mir auf zu dringen,
Undank mir für mein Wohltat wird, in Herzleid mich zu bringen,
ist ihr Sinn gericht, ich habs um sie nicht verdient, das weiß ich
ihr Leid betrübte mich und ging mir nah zu Herzen.

8  Wie lang, Herr, willt du denn zusehn und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht so hülflos stehn, wenn Löwen mich zertreten.
Ich will dankbar sein in der großen G'mein, dir viel Ehr antun,
ausbreiten deinen Ruhm bei denen, die dich fürchten.

12  Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr, die mir mein gut's Recht gönnen.
Und preisen Gott, der mich bewahrt, sein treuen Knecht mich kennet,
mit lobendem Mund recht von Herzensgrund zu rühmen bereit
seine Gerechtigkeit, laß ich mich täglich finden.

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