O Welt, ich muss dich lassen
General information
A sacred contrafactum of the song Innsbruck, ich muss dich lassen (Heinrich Isaac) by an unknown poet (Nuremberg c. 1555; EG 521).
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Settings by composers
- Johann Crüger SATB with 2 violins & continuo (no. 152 from Geistliche Kirchen-Melodien)
- Adam Gumpelzhaimer SAT (vv. 1 & 2 only)
- Heinrich Isaac SATB (v. 1 only)
- Michael Praetorius SATB
Texts and Translations
German text
1 O Welt, ich muß dich lassen,
ich fahr dahin mein Straßen
ins ewig Vaterland.
Mein' Geist will ich aufgeben,
dazu mein' Leib und Leben
legen in Gottes gnäd'ge Hand.
2 Mein Zeit ist nun vollendet,
Der Tod das Leben schändet,
Sterben ist mein Gewinn;
Kein Bleiben ist auf Erden;
Das Ewig muß mir werden,
Mit Fried und Freud fahr ich dahin.
3 Ob mich gleich hat betrogen
Die Welt von Gott abgzogen
Durch Schand und Büberei;
Will ich doch nicht verzagen
Sondern mit Glauben sagen
Daß mir mein Sünd vergeben sei.
4 Auf Gott steht mein Vertrauen,
Sein Antlitz will ich schauen
Wahrlich durch Jesum Christ,
Der für mich ist gestorben,
Des Vaters Huld erworben
Mein Mittler er auch worden ist.
5 Die Sünd mag mir nicht schanden
Erlöst bin ich aus Gnaden
Umsonst durch Christi Blut;
Kein Werk kömmt mir zu frommen
So ich will zu ihm kommen
Allein durch wahren Glauben gut.
6 Ich bin ein unnütz Knechte
Mein Tun ist viel zu schlechte
Denn daß ich ihm bezahl;
Damit das ewig Leben
Umsonst will er mir geben
Und nicht nach meim Verdienst und Wahl.
7 Drauf will ich fröhlich sterben
Das Himmelreich ererben
Wie er mirs hat bereitt;
Hie mag ich nicht mehr bleiben
Der Tod tut mich vertreiben
Mein Seel sich von meinem Leib scheidt.
8 Damit fahr ich von hinnen
O Welt tu dich besinnen
Wenn du mußt auch hernach;
Tu dich zu Gott bekehren
Und von ihm Gnad begehren
Im Glauben sei du auch nit schwach.
9 Die Zeit ist schon vorhanden
Hör auf von Sünd und Schanden
Und richt dich auf die Bahn;
Mit Beten und mit Wachen
Sonst all irdische Sachen
Solltu gütiglich fahren lan.
10 Das schenk ich dir am Ende
Ade! Zu Gott ich wende
Zu ihm steht mein Begehr;
Hüt dich für Pein und Schmerzen
Nimm mein Abschied zu Herzen
Meins Bleibens ist [jetzt] nicht mehr [hier].