Herr Gott, erzeig mir Hülf und Gnad, SWV 153 (Heinrich Schütz)

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1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 85 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 71 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-06-08).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-08-27)  CPDL #46095:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-27).   Score information: A4, 1 page, 35 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.
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General Information

Title: Herr Gott, erzeig mir Hülf und Gnad, SWV 153
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 56
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 56
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 56
Description: Psalm 56 from the Becker Psalter. In the 1628 edition Schütz reused the melody (and composition) of Psalm 73

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 56.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Herr Gott, erzeig mir Hilf und Gnad,
Wenn Menschen mich versenken,
Ich streit und ängst mich früh und spat,
Die Feind mich schmerzlich kränken,
Sie streiten täglich wider mich,
Ich setz mein Hoffnung stets auf dich,
Wenn ich in Furchten schwebe.

2  Ich hab dein Wort, des rühm ich mich,
Setz auf dich mein Vertrauen,
Ich hoff in aller Not auf dich
Und lass mir gar nicht grauen,
Was sollten mir tun Menschenkind,
Die nicht Gott, sondern Fleisch nur sind,
Die armen Kreaturen?

3  Sie legen mir's zum ärgsten aus,
Was ich red und beginne,
Auf mein Unglück soll gehn hinaus,
Was sie denken und sinnen,
Für einen Mann sie alle stehn,
Wie Laurer sie um mich hergehn,
Und wollen mich erschleichen.

4  Sie stellen nach der Seelen mein,
Dass sie die möchten fangen,
Wenn sie denn frech in Tag hinein
Ihr Büberei begangen,
So fürchten sie Gotts Rache nicht,
Herr Gott, stoß solche Bösewicht,
Ohn alle Gnad hinunter.


 

5  Zähl meine Flucht und saure Tritt,
O Gott, mein treuer Herre,
Vergiss der heißen Tränen nicht,
Meins Herzleids also schwere,
Heb sie auf, Herr, heilig und schon,
Du wirst's ohn allen Zweifel tun,
Ich weiß, dass du's nicht lässest.

6  Dies wird mein Feind zurückekehrn
Mit Spott und großen Schmerzen,
Wenn sie sehn, dass mich Gott tut ehrn,
Dem ich vertrau von Herzen,
Ich hab's erfahren in der Not,
Dass ich hab einen gnädign Gott,
Der mein Gebet erhöret.

7  Ich will rühmen des Herren Wort,
Ja sein Wort will ich rühmen,
Ich hoff auf ihn, er ist mein Hort,
Kein Furcht will mir geziemen,
Was können mir denn Menschen tun?
Gott hab ichs globt, der ist mein Ruhm,
Ich will ihm allzeit danken.

8 Du, treuer Herr, hast mein Seel
Errett von Tod und Höllen,
Mein Füß bewahrt für Ungefäll,
Da mir der Feind nachstellet,
Dein Gnad, Herr, und des Lebens Licht
Wird mir hie und dort mangeln nicht,
Ewig darin zu wallen.

German.png German text

Original spelling:
1  HErr Gott, erzeig mir Hülff und Gnad/
Wenn Menſchen mich verſencken/
Ich ſtreit und ängſt mich früh und ſpat/
Die Feind mich ſchmertzlich kräncken/
Sie ſtreiten täglich wieder mich/
Ich ſetz mein Hoffnung ſtets auff dich/
Wenn ich in Furchten ſchwebe.

2  Ich hab dein Wort/ des rühm ich mich/
Setz auff dich mein Vertrawen/
Ich hoff in aller Noth auf dich/
Und laß mir gar nicht grawen/
Was ſollten mir thun Menſchenkind/
Die nicht Gott/ ſondern Fleiſch nur ſind/
Die armen Creaturen?

3  Sie legen mirs zum ärgſten aus
Was ich red und beginne/
Auff mein Unglück ſol gehn hinaus/
Was ſie dencken und ſinnen/
Für einen Mann ſie alle ſtehn/
Wie Laurer ſie umb mich hergehn/
Und wollen mich erſchleichen.

4  Sie ſtellen nach der Seelen mein/
Daß ſie die möchten fangen.
Wenn ſie denn frech in Tag hinein
Ihr Büberey begangen/
So fürchten ſie Gotts Rache nicht/
HErr Gott ſtoß ſolche Böſewicht
Ohn alle Gnad hinunter.


 

5  Zähl meine Flucht und ſaure Tritt/
O GOtt mein treuer HErre/
Vergiß der heiſſen Thränen nicht/
Meins Hertzleids alſo ſchwere/
Heb ſie auff HErr heilig und ſchon/
Du wirſts ohn allen Zweifel thun/
Ich weiß/ daß dus nicht leſſeſt.

6  Diß wird mein Feind zurückekehrn
Mit Spott und großen Schmertzen/
Wenn ſie ſehn/ daß mich Gott thut ehrn/
Dem ich vertrau von Hertzen/
Ich habs erfahren in der Noth/
Daß ich hab einen gnädign Gott/
Der mein Gebet erhöret.

7  Ich will rühmen des HErren Wort/
Ja ſein Wort wil ich rühmen/
Ich hoff auff ihn/ er iſt mein Hort/
Kein Furcht wil mir geziemen/
Was können mir denn Menſchen thun?
Gott hab ichs globt/ der iſt mein Ruhm/
Ich will ihm allzeit dancken.

8  Du treuer HErr haſt mein Seel
Errett von Todt und Hellen/
Mein Füß bewahrt für Ungefell/
Da mir der Feind nachſtellet/
Dein Gnad HErr und des Lebens Liecht
Wird mir hie und dort mangeln nicht/
Ewig darin zu wallen.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Herr Gott, erzeig mir Hülf und Gnad, wenn Menschen mich bedrängen,
ich streit und ängst mich früh und spat, die Feind mich schmerzlich kränken.
sie streiten täglich widermich, ich setz mein Hoffnung stets auf dich,
wenn ich in Ängsten schwebe.

2  Ich hab dein Wort, des rühm ich mich, setz auf dich mein Vertrauen,
ich hoff in aller Not auf dich und laß mir gar nicht grauen.
Was sollten mir tun Menschenkind, die nicht Gott, sondern Fleisch nur sind,
die armen Kreaturen?

7  Ich will rühmen des Herren Wort, ja, sein Wort will ich rühmen,
ich hoff auf ihn, er ist mein Hort, kein Furcht will mir geziemen,
was können mir denn Menschen tun? Gott hab ichs g'lobt, der ist mein Ruhm,
ich will ihm allzeit danken.

8  Du, treuer Herr, hast meine Seel errett von Tod und Höllen!
Mein Füß bewahr vor Ungefäll, da mir der Feind nachstellet,
dein Gnad, Herr, und des Lebens Licht wird mir hie und dort mangeln nicht,
ewig darin zu wallen.