Ich will von Gnade singen, SWV 186 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-11-17)  CPDL #55960: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 59 kB   
1661 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 65 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-11-17).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-09-15)  CPDL #46347:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-09-15).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Ich will von Gnade singen, SWV 186
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 89
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 89.1
    2nd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 88
Description: Psalm 89, part 1, from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 89.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Ich will von Gnade singen
Des Herren ewiglich,
Seine Wahrheit verkünden,
Mein Mund soll schweigen nicht,
Ich sag: in Christi Reich
Ewige Gnad wird walten,
Der Herr wird treulich halten,
Sein Wahrheit niemals treugt.

2  Mit David auserkoren
Hab ich ein Bund gemacht,
Was ich meim Knecht geschworen,
Halt ich in guter Acht,
Ich will dir ewiglich
Einen Samen erhalten,
Der das Reich mög verwalten,
Soll nimmer fehlen nicht.

3  Die Himmel werden preisen,
Herr Gott, die Wunder dein,
Und dein Wahrheit mit Fleiße
In heiliger Gemein,
Um Himml und allem Reich,
Unter der Götter Kinden
Wird man nicht einen finden,
Der sich, Herr, dir vergleich.

4  Fast mächtig ist der Herre
In heiliger Gemein,
Und wunderbarlich sehre
Übr die, so um ihn sein,
Herr Gott, Herr Zebaoth,
Mächtig sind deine Werke,
Wer ist dir gleich an Stärke?
Dein Wahrheit um dich staht.

5  Dein Herrschaft sich erstrecket
Aufs ungestüme Meer,
Wenn Wellen es bedecken,
Stillst du sein Brausen schwer,
Durch deinen starken Arm
Rahab zu Boden schlägest
Und alle Feind erlegest,
Die dir zuwider warn.

6  Dein ist Himmel und Erden,
Du hast gelegt den Grund,
Alles was du heißt werden,
Das muss dastehn zur Stund,
Mittag und Mitternacht
Dein Allmacht hat bereitet,
Du gibst uns gute Zeiten,
Lob, Ehr man von dir sagt.

7  Dein Arm ist groß von Taten,
Sehr stark ist deine Hand,
Dein Rechte hoch erhaben,
In aller Welt bekannt,
Das Recht und das Gericht,
Herr, deinen Thron erhalten,
Gnad und Wahrheit stets walten
Vor deinem Angesicht.

8  Wohl dem Volk, das im Herren
Kann jauchzen und sich freun,
Vor dir sie wandeln werden
Im Licht des Antlitz dein,
Sie werden allezeit
Fröhlich in deim Namen
Herrlich treten zusammen
In deiner Grechtigkeit.

9  Du bist ihr Ruhm und Stärke,
In deiner Gnad wir stehn,
Die du beweist im Werke,
Tust unser Horn erhöhn,
Der Herr ist unser Schild,
In Israel der Heilig
Ist unser Herr und König,
Der uns aus Nöten hilft.

10  Du hast dein'n Rat entdecket,
Im Gsicht den Heilgen wohl,
Du sprachst: ich hab erwecket
Ein'n Held, der helfen soll,
Ich hab erhöhet recht
Ein'n Mann, den ich erwählet,
Und dem Volk vorgestellet
David, mein treuen Knecht.


 

11  Ich hab ihn selbst gesalbet
Mit dem heiligen Öl,
Mein Hand wird ihn erhalten,
Mein Arm ihn stärken soll,
Ich bin sein Schirm und Schutz,
Ich will selbst für ihn kämpfen,
Und seine Feinde dämpfen,
Vergehn muss all ihr Trutz.

12  Ich will vor ihm zerschlagen
Mächtiglich seine Feind,
Sein Hasser will ich plagen,
Die ihm zuwider seind,
Wohl in dem Namen mein
Will ich sein Horn erheben,
Ob ihm soll allzeit schweben
Die Gnad und Wahrheit mein.

13  Sein Reich will ich ausbreiten,
Dass er herrsch auf dem Meer,
Und an des Wassers Seiten
Sein Rechte rings umher,
Er wird mich nennen wohl:
Du bist mein Vater selber,
Mein Gott, mein Hort, mein Helfer,
Auf den ich trauen soll.

14  Er soll genennet werden
Mein erstgeborner Sohn,
Er ist der Höchst auf Erden
Und trägt die Ehrenkron,
Es soll aufs allerbest
Mein Gnad über ihn walten,
Mein Bund will ich ihm halten
Ewiglich treu und fest.

15  Ihm will ich Samen geben,
Der nimmermehr aufhört,
Sein'n Stuhl erhalten eben,
So lang der Himmmel währt,
Ewig bestehen soll
Das Reich der Gnad und Ehren,
Das ich ihm will gewähren,
Er soll regieren wohl.

16  Doch sollen seine Kinder
Auch halten meinen Bund,
Sich willig lassen finden
In meim Dienst alle Stund,
Wo solches nicht geschicht
Und sie mein Gsetz verlassen,
Gehn nicht die rechte Straßen,
Wird mir´s gefallen nicht.

17  Wenn sie den Bund nicht halten,
Brechen die Ordnung mein,
So will ich dergestalte
Ihr Sünde suchen heim,
Ich will auf frischer Tat
Mit Vaters Rut sie schlagen
Und sie ein Zeitlang plagen
Um ihre Missetat.

18  Doch will ich nicht gar wenden
Von ihnen meine Gnad,
Mein Wahrheit, Treu ohn Ende
Soll allzeit finden statt,
Es soll fest stehn der Bund
Und bleiben ungebrochen,
Wes ich mich hab versprochen
Gegn sie mit wahrem Mund.

19  Was ich David geschworen
Bei meiner Herrlichkeit,
Das bleibt wohl unverloren,
Sein Sam soll ewig sein,
Sein Stuhl bleibt wie die Sonn,
Gleichwie der Regenbogen
Hat mein Wort nie betrogen,
Es steht fest wie der Mond.

German.png German text

Original spelling:
1  Ich will von Gnade ſingen
Des Herren ewiglich/
Seine Warheit verkünden/
Mein Mund ſol ſchweigen nicht/
Ich ſag in Chriſti Reich/
Ewige Gnad wird walten/
Der Herr wird trewlich halten/
Sein Warheit niemals treugt.

2  Mit David außerkoren
Hab ich ein Bund gemacht/
Was ich meim Knecht geſchworen/
Halt ich in guter Acht/
Ich wil dir ewiglich
Einen Samen erhalten/
Der das Reich mög verwalten/
Soll nimmer fehlen nicht.

3  Die Himmel werden preiſen/
HErr Gott/ die Wunder dein/
Und dein Wahrheit mit Fleiſſe
In heiliger Gemein/
Um Himml und allem Reich/
Unter der Götter Kinden
Wird man nicht einen finden/
Der ſich/ HErr/ dir vergleich.

4  Faſt mächtig iſt der HErre
In heiliger Gemein/
Und wunderbarlich ſehre
Ubr die/ ſo umb ihn ſeyn/
HErr Gott/ HErr Zebaoth/
Mächtig ſind deine Wercke/
Wer iſt dir gleich an Stercke?
Dein Warheit umb dich ſtaht.

5  Dein Herrſchafft ſich erſtrecket
Auffs ungeſtümme Meer/
Wenn Wellen es bedecken/
Stillſtu ſein Brauſen ſchwer/
Durch deinen ſtarcken Arm
Rahab zu Boden ſchlegeſt
Und alle Feind erlegeſt/
Die dir zuwider warn.

6  Dein iſt Himmel und Erden/
Du haſt gelegt den Grund/
Alles was du heiſſt werden/
Das muß darſtehn zur Stund/
Mittag und Mitternacht
Dein Allmacht hat bereitet/
Du gibſt uns gute Zeiten/
Lob/ Ehr man von dir ſagt.

7  Dein Arm iſt groß von Thaten/
Sehr ſtarck iſt deine Hand/
Dein Rechte hoch erhaben/
In aller Welt bekant/
Das Recht und das Gericht/
HErr/ deinen Thron erhalten/
Gnad und Warheit ſtets walten
Für deinem Angeſicht.

8  Wohl dem Volck/ das im HERREN/
Kan jauchtzen und ſich frewn/
Für dir ſie wandeln werden
Im Liecht des Antlitz dein/
Sie werden allezeit
Fröhlich in deim Namen
Herrlich treten zuſammen
In deiner Grechtigkeit.

9  Du biſt ihr Ruhm und Sterke/
In deiner Gnad wir ſtehn/
Die du beweiſt im Wercke/
Thuſt unſer Horn erhöhn/
Der HErr iſt unſer Schild/
In Iſrael der Heilig
Iſt unſer HERR und König/
Der uns aus Nöthen hilfft.

10  Du haſt deinn Rat entdecket/
Im Gſicht den Heilgen wol/
Du ſprachſt: ich hab erwecket
Einn Held/ der helffen ſoll/
Ich hab erhöhet recht
Einn Mann/ den ich erwehlet/
Und dem Volck fürgeſtellet
David/ mein trewen Knecht.


 

11  Ich hab ihn ſelbſt geſalbet
Mit dem heiligen Oel/
Mein Hand wird ihn erhalten/
Mein Arm ihn ſtercken ſoll/
Ich bin ſein Schirm und Schutz/
Ich wil ſelbſt für ihn kempffen/
Und ſeine Feinde dempffen/
Vergehn muß all ihr Trutz.

12  Ich will für ihm zerſchlagen
Mächtiglich ſeine Feind/
Sein Haſſer wil ich plagen/
Die ihm zuwider ſeind/
Wol in dem Namen mein
Will ich ſein Horn erheben/
Ob ihm ſoll allzeit ſchweben
Die Gnad und Warheit mein.

13  Sein Reich will ich ausbreiten/
Daß er herrſch auff dem Meer/
Und an des Waſſers Seiten
Sein Rechte ringß umbher/
Er wird mich nennen wol:
Du biſt mein Vater ſelber/
Mein Gott/ mein Hort/ mein Helffer/
Auf den ich trawen ſoll.

14  Er ſoll genennet werden
Mein erſtgeborner Sohn/
Er iſt der Höchſt auff Erden
Und tregt die Ehrenkron/
Es ſoll auffs allerbeſt
Mein Gnad uber ihn walten/
Mein Bund wil ich ihm halten
Ewiglich trew und feſt.

15  Ihm will ich Samen geben/
Der nimmermehr auffhört/
Seinn Stuhl erhalten eben/
So lang der Himmmel wert/
Ewig beſtehen ſoll
Das Reich der Gnad und Ehren/
Das ich ihm wil geweren/
Er ſoll regieren wol.

16  Doch ſollen ſeine Kinder
Auch halten meinen Bund/
Sich willig laſſen finden
In meim Dienſt alle Stund/
Wo ſolches nicht geſchicht
Und ſie mein Gſetz verlaſſen/
Gehn nicht die rechte Straſſen/
Wird mir´s gefallen nicht.

17  Wenn ſie den Bund nicht halten/
Brechen die Ordnung mein/
So wil ich dergeſtalte
Ihr Sünde ſuchen heim/
Ich wil auff friſcher That
Mit Vaters Rut ſie ſchlagen
Und ſie ein Zeitlang plagen
Umb ihre Miſſethat.

18  Doch will ich nicht gar wenden
Von ihnen meine Gnad/
Mein Warheit/ Trew ohn Ende
Soll allzeit finden ſtad/
Es ſoll feſt ſtehn der Bund
Und bleiben ungebrochen/
Wes ich mich hab verſprochen
Gegn ſie mit wahrem Mund.

19  Was ich David geſchworen
Bey meiner Herrlichkeit/
Das bleibt wol unverloren/
Sein Sam ſoll ewig ſeyn/
Sein Stuel bleibt wie die Sonn/
Gleichwie der Regenbogen
Hat mein Wort nie betrogen/
Es ſteht feſt wie der Mond.