Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118 (Heinrich Schütz): Difference between revisions

From ChoralWiki
Jump to navigation Jump to search
m (→‎Original text and translations: reformat, introduced long s to original spelling)
m (Text replacement - "\{\{Voicing\|(.*)\|(.*)\}\}\<br\> " to "{{Voicing|$1|$2}} ")
 
(14 intermediate revisions by 4 users not shown)
Line 2: Line 2:
{{#Legend:}}
{{#Legend:}}
*{{PostedDate|2019-04-12}} {{CPDLno|53946}}
*{{PostedDate|2019-04-12}} {{CPDLno|53946}}
:''1628 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628_cpdl.capx|{{Capx}}]]
::''1628 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628n.pdf|{{pdf}}]](MS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628.pdf|{{pdf}}]](OS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1628_cpdl.capx|{{Capx}}]] {{ScoreInfo|A4|2|59}}<br>
:''1661 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661_cpdl.capx|{{Capx}}]]  
::''1661 Version:'' [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661n.pdf|{{pdf}}]](MS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661.pdf|{{pdf}}]](OS) [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661.mid|{{mid}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661_cpdl.mxl|{{XML}}]] [[Media:Schütz_Becker_Psalm22-1_1661_cpdl.capx|{{Capx}}]] {{ScoreInfo|A4|2|66}}<br>
{{Editor|Gerd Eichler|2019-04-12}}{{ScoreInfo|A4|2|59}}{{Copy|CPDL}}
{{Editor|Gerd Eichler|2019-04-12}}{{ScoreInfo|A4|2|59}}{{Copy|CPDL}}
:'''Edition notes:''' Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized, complete set of verses in original wording and spelling. {{MXL}}
:{{EdNotes|Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling.}}


*{{PostedDate|2017-08-21}} {{CPDLno|46008}} [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.mid|{{mid}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.mxl|{{XML}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.capx|{{Capx}}]]
*{{PostedDate|2017-08-21}} {{CPDLno|46008}} [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.pdf|{{pdf}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.mid|{{mid}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.mxl|{{XML}}]] [[Media:Psalm_22-1_Becker_Schutz.capx|{{Capx}}]]
{{Editor|James Gibb|2017-08-21}}{{ScoreInfo|A4|1|33}}{{Copy|CPDL}}
{{Editor|James Gibb|2017-08-21}}{{ScoreInfo|A4|1|33}}{{Copy|CPDL}}
:'''Edition notes:''' Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. {{MXL}}
:{{EdNotes|Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.}}


==General Information==
==General Information==
'''Title:''' ''Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118''<br>
{{Title|''Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118''}}
{{Composer|Heinrich Schütz}}
{{Composer|Heinrich Schütz}}
{{Lyricist|Cornelius Becker}}
{{Lyricist|Cornelius Becker}}


{{Voicing|4|SATB}}<br>
{{Voicing|4|SATB}}
{{Genre|Sacred|Chorales}}
{{Genre|Sacred|Chorales}}
{{Language|German}}
{{Language|German}}
Line 23: Line 23:
{{Pub|2|1894|in ''[[Heinrich Schütz: Sämtliche Werke]]''|vol=Volume 16|no=22a}}
{{Pub|2|1894|in ''[[Heinrich Schütz: Sämtliche Werke]]''|vol=Volume 16|no=22a}}
{{Pub|3|1957|in ''[[Neue Schütz-Ausgabe]]''|vol=Volume 6|pg=22}}
{{Pub|3|1957|in ''[[Neue Schütz-Ausgabe]]''|vol=Volume 6|pg=22}}
'''Description:''' Psalm 22, pt 1 from the [[Becker Psalter]].
{{Descr|Psalm 22, pt 1 from the [[Becker Psalter]].}}
 
{{#ExtWeb:}}
'''External websites:'''
 
==Original text and translations==
==Original text and translations==
{{LinkText|Psalm 22}}
{{LinkText|Psalm 22}}
Line 33: Line 31:
Modernized spelling
Modernized spelling
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
warum hast mich in meiner Not
Warum hast mich in meiner Not
so ganz und gar verlassen?
So ganz und gar verlassen?
Ich heul vor Leid, da ist kein Gnad,  
Ich heul vor Leid, da ist kein Gnad,
mein Schmerz ist üb'r die Maßen.
Mein Schmerz ist üb'r die Maßen.


{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruf ich zu dir,
{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruf ich zu dir,
Gehör willt du nicht geben mir,
Gehör willt du nicht geben mir,
des Nachts kann ich nicht schweigen,
Des Nachts kann ich nicht schweigen,
wenn du uns hilfst, du frommer Gott,
Denn du uns hilfst, du frommer Gott,
wird's zu dein'm Lob gereichen.
Eird's zu dein'm Lob gereichen.


{{Vs|3}} Auf dich der Väter Hoffnung stund,
{{Vs|3}} Auf dich der Väter Hoffnung stund,
sie trauten dir von Herzensgrund,
Sie trauten dir von Herzensgrund,
da war dein Hülf vorhanden,
Da war dein Hülf vorhanden,
als sie riefen, war Rettung da,
Als sie riefen, war Rettung da,
sie wurden nicht zu Schanden.
Sie wurden nicht zu Schanden.


{{Vs|4}} Ich aber bin kein Mensch geacht
{{Vs|4}} Ich aber bin kein Mensch geacht
zum Fluch und Wurm bin ich gemacht,
Zum Fluch und Wurm bin ich gemacht,
all Welt Welt tritt mich mit Füßen.
All Welt Welt tritt mich mit Füßen.
Ein Spott der Leute muss ich sein,
Ein Spott der Leute muss ich sein,
ihr Lust an mir zu büßen.
Ihr Lust an mir zu büßen.


{{Vs|5}} All die mich sehen spotten mein,
{{Vs|5}} All die mich sehen spotten mein,
das Maul auffsperren groß und klein,
Das Maul auffsperren groß und klein,
schütteln die Köpf und sagen:
Schütteln die Köpf und sagen:
Seht da, hat er nicht Gott vertraut,
Seht da, hat er nicht Gott vertraut,
mag er's ihm denn nicht klagen?
Mag er's ihm denn nicht klagen?


{{Vs|6}} Sollt Gott an ihm Gefallen han,
{{Vs|6}} Sollt Gott an ihm Gefallen han,
warum nimmt er sich sein nicht an,
Warum nimmt er sich sein nicht an,
ihn aus der Schand zu retten?
Ihn aus der Schand zu retten?
Ach Gott, du siehst den Jammer mein,
Ach Gott, du siehst den Jammer mein,
wirst von mir nicht abtreten.
Wirst von mir nicht abtreten.


{{Vs|7}} Du warst ja Herr mein Zuversicht,
{{Vs|7}} Du warst ja Herr mein Zuversicht,
als du mich brachtst ans Tageslicht
Als du mich brachtst ans Tageslicht
aus Muterleib gezogen.
Aus Muterleib gezogen.
Da ich noch als ein kleines Kind
Da ich noch als ein kleines Kind
der Mutter Brüst gesogen.
Der Mutter Brüst gesogen.


{{Vs|8}} Ich bin geworfen auf dich Herr
{{Vs|8}} Ich bin geworfen auf dich Herr
aus Mutterleib, drum sei nicht ferr,
Aus Mutterleib, drum sei nicht ferr,
mein Gott,denn Angst ist nahe.
Mein Gott,denn Angst ist nahe.
Ich weiß sonst keinen Helfer mehr
Ich weiß sonst keinen Helfer mehr
von dem ich Trost empfahe.}}
Von dem ich Trost empfahe.}}
{{mdl|5}}<br>
{{mdl|5}}<br>
{{Text|Simple|
{{Text|Simple|
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han,
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han,
die Ochsen fett mir widerstahn
Die Ochsen fett mir widerstahn
und sperren auf den Rachen.
Und sperren auf den Rachen.
Wie brüllend Löwen zorniglich
Wie brüllend Löwen zorniglich
an meine Seel sich machen.
An meine Seel sich machen.


{{Vs|10}} Ich bin wie Wasser ausgeschütt'
{{Vs|10}} Ich bin wie Wasser ausgeschütt'
all mein Gebeine sind zerrütt'
All mein Gebeine sind zerrütt'
als wollten sie sich trennen.
Als wollten sie sich trennen.
Das Herz mir wie zerschmoltzen Wachs
Das Herz mir wie zerschmoltzen Wachs
im Leibe tut zerrinnen.
Im Leibe tut zerrinnen.


{{Vs|11}} Mein Kräfte ausgetrocknet sind
{{Vs|11}} Mein Kräfte ausgetrocknet sind
wie ein dürr Scherb' und birkne Rind,
Wie ein dürr Scherb' und birkne Rind,
mein Zung am Gaumen klebet.
Mein Zung am Gaumen klebet.
Du legst mich in des Todes Staub
Du legst mich in des Todes Staub
daß mein Geist nicht mehr lebet.
Daß mein Geist nicht mehr lebet.


{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin,
{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin,
der bösen Rotte um und um
Der bösen Rotte um und um
hat sich an mich geleget.
Hat sich an mich geleget.
Durchgraben sind mir Händ' und Füß',
Durchgraben sind mir Händ' und Füß',
das sich der keines reget.
Das sich der keines reget.


{{Vs|13}} Man möcht zählen all mein Gebein,
{{Vs|13}} Man möcht zählen all mein Gebein,
so viel der in meim Leben sein,
So viel der in meim Leben sein,
ihr Mut an mir sie kühlen.
Ihr Mut an mir sie kühlen.
Mein Kleidr sie teilen unter sich,
Mein Kleidr sie teilen unter sich,
um mein Gewand sie spielen.
Um mein Gewand sie spielen.


{{Vs|14}} In solcher Not ruf ich zu dir:
{{Vs|14}} In solcher Not ruf ich zu dir:
ach Herr, sei du nicht fern von mir,
Ach Herr, sei du nicht fern von mir,
eil bald mich zu erretten,
Eil bald mich zu erretten,
damit ja nicht ihr mördrisch Schwert
Damit ja nicht ihr mördrisch Schwert
mein arme Seel mög töten.
Mein arme Seel mög töten.


{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülf erlös,
{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülf erlös,
errett mich von den Hunden bös
Errett mich von den Hunden bös
aus dem Rachen der Löwen.
Aus dem Rachen der Löwen.
Von Einhörnern, die grimmiglich
Von Einhörnern, die grimmiglich
mir stehn nach meinem Leben.}}
Mir stehn nach meinem Leben.}}
{{mdl|5}}
{{mdl|5}}
{{Text|German|
{{Text|German|
Original spelling:
Original spelling:
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
warumb haſt mich in meiner Noth
Warumb haſt mich in meiner Noth
ſo gantz und gar verlaſſen?
So gantz und gar verlaſſen?
Ich heul für Leid, da iſt kein Gnad,  
Ich heul für Leid, da iſt kein Gnad,
mein Schmertz iſt übermaſſen.
Mein Schmertz iſt übermaſſen.


{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruff ich zu dir/
{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruff ich zu dir/
Gehör wiltu nicht geben mir/
Gehör wiltu nicht geben mir/
des Nachts kan ich nicht ſchweigen/
Des Nachts kan ich nicht ſchweigen/
Wann du uns hilffſt, du frommer Gott/
Wann du uns hilffſt, du frommer Gott/
wirds zu deim Lob gereichen.
Wirds zu deim Lob gereichen.


{{Vs|3}} Auff dich der Väter Hoffnung ſtund/
{{Vs|3}} Auff dich der Väter Hoffnung ſtund/
ſie trawten dir von Herzen Grund/
Sie trawten dir von Herzen Grund/
da war dein Hülff vorhanden/
Da war dein Hülff vorhanden/
Als ſie rieffen/ war Rettung da/
Als ſie rieffen/ war Rettung da/
ſie wurden nicht zu Schanden.
Sie wurden nicht zu Schanden.


{{Vs|4}} Ich aber bin kein Menſch geacht/
{{Vs|4}} Ich aber bin kein Menſch geacht/
zum Fluch und Wurm bin ich gemacht/
Zum Fluch und Wurm bin ich gemacht/
all Welt Welt tritt mich mit Füſſen.
All Welt Welt tritt mich mit Füſſen.
Ein Spott der Leute mus ich ſeyn/
Ein Spott der Leute mus ich ſeyn/
ihr Luſt an mir zu büſſen.
Ihr Luſt an mir zu büſſen.


{{Vs|5}} All die mich ſehen/ ſpotten mein/
{{Vs|5}} All die mich ſehen/ ſpotten mein/
das Maul auffſperren groß und klein/
Das Maul auffſperren groß und klein/
ſchütteln die Köpff/ und ſagen:
Schütteln die Köpff/ und ſagen:
Seht da/ hat er nicht Gott vertrawt/
Seht da/ hat er nicht Gott vertrawt/
mag ers ihm denn nicht klagen?
Mag ers ihm denn nicht klagen?


{{Vs|6}} Solt Gott an ihm Gefallen han/
{{Vs|6}} Solt Gott an ihm Gefallen han/
warumb nimpt er ſich ſein nicht an
Warumb nimpt er ſich ſein nicht an
ihn aus der Schand zu retten?
Ihn aus der Schand zu retten?
Ach Gott/ du ſihſt den Jammer mein/
Ach Gott/ du ſihſt den Jammer mein/
wirſt von mir nicht abtreten.
Wirſt von mir nicht abtreten.


{{Vs|7}} Du warſt ja HERR mein Zuverſicht/
{{Vs|7}} Du warſt ja HERR mein Zuverſicht/
als du mich brachtſt ans Tagesliecht
Als du mich brachtſt ans Tagesliecht
aus Muterleib gezogen/
Aus Muterleib gezogen/
Da ich noch als ein kleines Kind
Da ich noch als ein kleines Kind
der Mutter Brüſt geſogen/
Der Mutter Brüſt geſogen/


{{Vs|8}} Ich bin geworffen auff dich HERR
{{Vs|8}} Ich bin geworffen auff dich HERR
aus Mutterleib/ drumb ſey nicht ferr/
Aus Mutterleib/ drumb ſey nicht ferr/
Mein Gott/denn Angſt iſt nahe/
Mein Gott/denn Angſt iſt nahe/
Ich weis ſonſt keinen Helffer mehr/
Ich weis ſonſt keinen Helffer mehr/
von dem ich Troſt empfahe.}}
Von dem ich Troſt empfahe.}}
{{mdl|5}}<br>
{{mdl|5}}<br>
{{Text|Simple|
{{Text|Simple|
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han/
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han/
die Ochſen fett mir widerſtahn/
Die Ochſen fett mir widerſtahn/
und ſperren auff den Rachen/
Und ſperren auff den Rachen/
Wie brüllend Löwen zorniglich/
Wie brüllend Löwen zorniglich/
an meine Seel ſich machen.
An meine Seel ſich machen.


{{Vs|10}} Ich bin wie Waſſer ausgeſchüt/
{{Vs|10}} Ich bin wie Waſſer ausgeſchüt/
all mein Gebeine ſind zerrüt/
All mein Gebeine ſind zerrüt/
als wolten ſie ſich trennen/
Als wolten ſie ſich trennen/
Das Hertz mir wie zerſchmoltzen Wachs
Das Hertz mir wie zerſchmoltzen Wachs
im Leibe thut zerrinnen.
Im Leibe thut zerrinnen.


{{Vs|11}} Mein Kräffte auſgetrucknet ſind
{{Vs|11}} Mein Kräffte auſgetrucknet ſind
wie ein dürr Scherb und birkne Rind
Wie ein dürr Scherb und birkne Rind
mein Zung am Gaumen klebet/
Mein Zung am Gaumen klebet/
Du legſt mich in des Todes Staub
Du legſt mich in des Todes Staub
daß mein Geiſt nicht mehr lebet.
Daß mein Geiſt nicht mehr lebet.


{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin/
{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin/
der böſen Rotte umb und umb
Der böſen Rotte umb und umb
hat ſich an mich geleget/
Hat ſich an mich geleget/
Durchgraben ſind mir Händ und Füß/
Durchgraben ſind mir Händ und Füß/
das ſich der keines reget.
Das ſich der keines reget.


{{Vs|13}} Man möcht zehlen all mein Gebein/
{{Vs|13}} Man möcht zehlen all mein Gebein/
ſo viel der in meim Leben ſeyn/
So viel der in meim Leben ſeyn/
ihr Muth an mir ſie kühlen.
Ihr Muth an mir ſie kühlen.
Mein Kleidr ſie theilen unter ſich/
Mein Kleidr ſie theilen unter ſich/
umb mein Gewand ſie ſpielen.
Umb mein Gewand ſie ſpielen.


{{Vs|14}} In ſolcher Noth ruff ich zu dir/
{{Vs|14}} In ſolcher Noth ruff ich zu dir/
ach HErr/ ſey du nicht fern von mir/
Ach HErr/ ſey du nicht fern von mir/
eyl bald mich zu erretten/
Eyl bald mich zu erretten/
damit ja nicht ihr mördriſch Schwerd
Damit ja nicht ihr mördriſch Schwerd
mein arme Seel mög tödten.
Mein arme Seel mög tödten.


{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülff erlöß/
{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülff erlöß/
errett mich von den Hunden böß
Errett mich von den Hunden böß
aus dem Rachen der Löwen/
Aus dem Rachen der Löwen/
Von Einhörnern/ die grimmiglich
Von Einhörnern/ die grimmiglich
mir ſtehn nach meinem Leben.}}
Mir ſtehn nach meinem Leben.}}
{{mdl|5}}
{{mdl|5}}
{{Text|German|''
{{Text|German|''
1628 edition:''
1628 edition:''
{{Vs|1}} Mein Gott mein Gott ach Herr, mein Gott,
{{Vs|1}} Mein Gott mein Gott ach Herr, mein Gott,
warumb hast mich in meiner Noth
Earumb haſt mich in meiner Noth
so gantz und gar verlassen?
So gantz und gar verlaſſen?
Ich heul für Leid, da ist kein Hülff,  
Ich heul für Leid, da iſt kein Hülff,
mein Schmerz ist übermassen.}}
Mein Schmerz iſt übermaſſen.}}


{{Text|German|
{{Text|German|
''Wording of the Blankenburg edition:''
''Wording of the Blankenburg edition:''
{{Vs|14}} In schwerer Not ruf ich zu dir,
{{Vs|14}} In schwerer Not ruf ich zu dir,
ach Herr, sei du nicht fern von mir,
Ach Herr, sei du nicht fern von mir,
eil, bald mich zu erretten,
Eil, bald mich zu erretten,
damit ja nicht ihr mörd'risch Schwert
Damit ja nicht ihr mörd'risch Schwert
mein arme Seel mög töten.}}
Mein arme Seel mög töten.}}
{{btm}}
{{btm}}


[[Category:Sheet music]]
[[Category:Sheet music]]
[[Category:Baroque music]]
[[Category:Baroque music]]

Latest revision as of 22:27, 25 July 2021

Music files

L E G E N D Disclaimer How to download
ICON SOURCE
Icon_pdf.gif Pdf
Icon_snd.gif Midi
MusicXML.png MusicXML
Logo_capella-software_kurz_2011_16x16.png Capella
File details.gif File details
Question.gif Help
  • (Posted 2019-04-12)  CPDL #53946: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 59 kB   
1661 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 66 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-04-12).   Score information: A4, 2 pages, 59 kB   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-08-21)  CPDL #46008:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-21).   Score information: A4, 1 page, 33 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 22
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 22a
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 22
Description: Psalm 22, pt 1 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 22.

German.png German text

Modernized spelling
1  Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
Warum hast mich in meiner Not
So ganz und gar verlassen?
Ich heul vor Leid, da ist kein Gnad,
Mein Schmerz ist üb'r die Maßen.

2  Mein Gott, des Tags ruf ich zu dir,
Gehör willt du nicht geben mir,
Des Nachts kann ich nicht schweigen,
Denn du uns hilfst, du frommer Gott,
Eird's zu dein'm Lob gereichen.

3  Auf dich der Väter Hoffnung stund,
Sie trauten dir von Herzensgrund,
Da war dein Hülf vorhanden,
Als sie riefen, war Rettung da,
Sie wurden nicht zu Schanden.

4  Ich aber bin kein Mensch geacht
Zum Fluch und Wurm bin ich gemacht,
All Welt Welt tritt mich mit Füßen.
Ein Spott der Leute muss ich sein,
Ihr Lust an mir zu büßen.

5  All die mich sehen spotten mein,
Das Maul auffsperren groß und klein,
Schütteln die Köpf und sagen:
Seht da, hat er nicht Gott vertraut,
Mag er's ihm denn nicht klagen?

6  Sollt Gott an ihm Gefallen han,
Warum nimmt er sich sein nicht an,
Ihn aus der Schand zu retten?
Ach Gott, du siehst den Jammer mein,
Wirst von mir nicht abtreten.

7  Du warst ja Herr mein Zuversicht,
Als du mich brachtst ans Tageslicht
Aus Muterleib gezogen.
Da ich noch als ein kleines Kind
Der Mutter Brüst gesogen.

8  Ich bin geworfen auf dich Herr
Aus Mutterleib, drum sei nicht ferr,
Mein Gott,denn Angst ist nahe.
Ich weiß sonst keinen Helfer mehr
Von dem ich Trost empfahe.


 

9  Groß Farren mich umbringet han,
Die Ochsen fett mir widerstahn
Und sperren auf den Rachen.
Wie brüllend Löwen zorniglich
An meine Seel sich machen.

10  Ich bin wie Wasser ausgeschütt'
All mein Gebeine sind zerrütt'
Als wollten sie sich trennen.
Das Herz mir wie zerschmoltzen Wachs
Im Leibe tut zerrinnen.

11  Mein Kräfte ausgetrocknet sind
Wie ein dürr Scherb' und birkne Rind,
Mein Zung am Gaumen klebet.
Du legst mich in des Todes Staub
Daß mein Geist nicht mehr lebet.

12  Von Hunden ich umbgeben bin,
Der bösen Rotte um und um
Hat sich an mich geleget.
Durchgraben sind mir Händ' und Füß',
Das sich der keines reget.

13  Man möcht zählen all mein Gebein,
So viel der in meim Leben sein,
Ihr Mut an mir sie kühlen.
Mein Kleidr sie teilen unter sich,
Um mein Gewand sie spielen.

14  In solcher Not ruf ich zu dir:
Ach Herr, sei du nicht fern von mir,
Eil bald mich zu erretten,
Damit ja nicht ihr mördrisch Schwert
Mein arme Seel mög töten.

15  Mein Leben durch dein Hülf erlös,
Errett mich von den Hunden bös
Aus dem Rachen der Löwen.
Von Einhörnern, die grimmiglich
Mir stehn nach meinem Leben.

German.png German text

Original spelling:
1  Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott,
Warumb haſt mich in meiner Noth
So gantz und gar verlaſſen?
Ich heul für Leid, da iſt kein Gnad,
Mein Schmertz iſt übermaſſen.

2  Mein Gott, des Tags ruff ich zu dir/
Gehör wiltu nicht geben mir/
Des Nachts kan ich nicht ſchweigen/
Wann du uns hilffſt, du frommer Gott/
Wirds zu deim Lob gereichen.

3  Auff dich der Väter Hoffnung ſtund/
Sie trawten dir von Herzen Grund/
Da war dein Hülff vorhanden/
Als ſie rieffen/ war Rettung da/
Sie wurden nicht zu Schanden.

4  Ich aber bin kein Menſch geacht/
Zum Fluch und Wurm bin ich gemacht/
All Welt Welt tritt mich mit Füſſen.
Ein Spott der Leute mus ich ſeyn/
Ihr Luſt an mir zu büſſen.

5  All die mich ſehen/ ſpotten mein/
Das Maul auffſperren groß und klein/
Schütteln die Köpff/ und ſagen:
Seht da/ hat er nicht Gott vertrawt/
Mag ers ihm denn nicht klagen?

6  Solt Gott an ihm Gefallen han/
Warumb nimpt er ſich ſein nicht an
Ihn aus der Schand zu retten?
Ach Gott/ du ſihſt den Jammer mein/
Wirſt von mir nicht abtreten.

7  Du warſt ja HERR mein Zuverſicht/
Als du mich brachtſt ans Tagesliecht
Aus Muterleib gezogen/
Da ich noch als ein kleines Kind
Der Mutter Brüſt geſogen/

8  Ich bin geworffen auff dich HERR
Aus Mutterleib/ drumb ſey nicht ferr/
Mein Gott/denn Angſt iſt nahe/
Ich weis ſonſt keinen Helffer mehr/
Von dem ich Troſt empfahe.


 

9  Groß Farren mich umbringet han/
Die Ochſen fett mir widerſtahn/
Und ſperren auff den Rachen/
Wie brüllend Löwen zorniglich/
An meine Seel ſich machen.

10  Ich bin wie Waſſer ausgeſchüt/
All mein Gebeine ſind zerrüt/
Als wolten ſie ſich trennen/
Das Hertz mir wie zerſchmoltzen Wachs
Im Leibe thut zerrinnen.

11  Mein Kräffte auſgetrucknet ſind
Wie ein dürr Scherb und birkne Rind
Mein Zung am Gaumen klebet/
Du legſt mich in des Todes Staub
Daß mein Geiſt nicht mehr lebet.

12  Von Hunden ich umbgeben bin/
Der böſen Rotte umb und umb
Hat ſich an mich geleget/
Durchgraben ſind mir Händ und Füß/
Das ſich der keines reget.

13  Man möcht zehlen all mein Gebein/
So viel der in meim Leben ſeyn/
Ihr Muth an mir ſie kühlen.
Mein Kleidr ſie theilen unter ſich/
Umb mein Gewand ſie ſpielen.

14  In ſolcher Noth ruff ich zu dir/
Ach HErr/ ſey du nicht fern von mir/
Eyl bald mich zu erretten/
Damit ja nicht ihr mördriſch Schwerd
Mein arme Seel mög tödten.

15  Mein Leben durch dein Hülff erlöß/
Errett mich von den Hunden böß
Aus dem Rachen der Löwen/
Von Einhörnern/ die grimmiglich
Mir ſtehn nach meinem Leben.

German.png German text


1628 edition:
1  Mein Gott mein Gott ach Herr, mein Gott,
Earumb haſt mich in meiner Noth
So gantz und gar verlaſſen?
Ich heul für Leid, da iſt kein Hülff,
Mein Schmerz iſt übermaſſen.

German.png German text

Wording of the Blankenburg edition:
14  In schwerer Not ruf ich zu dir,
Ach Herr, sei du nicht fern von mir,
Eil, bald mich zu erretten,
Damit ja nicht ihr mörd'risch Schwert
Mein arme Seel mög töten.