Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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{{LinkText|Psalm 22}} | {{LinkText|Psalm 22}} | ||
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<tr><td valign="top" width=20%> | |||
{{Text|German| | {{Text|German| | ||
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, warum hast mich in meiner Not | Modernized spelling | ||
so ganz und gar verlassen? Ich heul vor Leid, da ist kein Gnad, | {{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, | ||
warum hast mich in meiner Not | |||
so ganz und gar verlassen? | |||
Ich heul vor Leid, da ist kein Gnad, | |||
mein Schmerz ist üb'r die Maßen. | mein Schmerz ist üb'r die Maßen. | ||
{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruf ich zu dir, Gehör willt du nicht geben mir, | {{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruf ich zu dir, | ||
des Nachts kann ich nicht schweigen, wenn du uns hilfst, du frommer Gott, | Gehör willt du nicht geben mir, | ||
des Nachts kann ich nicht schweigen, | |||
wenn du uns hilfst, du frommer Gott, | |||
wird's zu dein'm Lob gereichen. | wird's zu dein'm Lob gereichen. | ||
{{Vs|3}} Auf dich der Väter Hoffnung stund, sie trauten dir von Herzensgrund, | {{Vs|3}} Auf dich der Väter Hoffnung stund, | ||
da war dein Hülf vorhanden, als sie riefen, war Rettung da, | sie trauten dir von Herzensgrund, | ||
da war dein Hülf vorhanden, | |||
als sie riefen, war Rettung da, | |||
sie wurden nicht zu Schanden. | sie wurden nicht zu Schanden. | ||
{{Vs|14}} In schwerer Not ruf ich zu dir, ach Herr, sei du nicht fern von mir, | {{Vs|4}} Ich aber bin kein Mensch geacht | ||
eil, bald mich zu erretten, damit ja nicht ihr mörd'risch Schwert | zum Fluch und Wurm bin ich gemacht, | ||
all Welt Welt tritt mich mit Füßen. | |||
Ein Spott der Leute muss ich sein, | |||
ihr Lust an mir zu büßen. | |||
{{Vs|5}} All die mich sehen spotten mein, | |||
das Maul auffsperren groß und klein, | |||
schütteln die Köpf und sagen: | |||
Seht da, hat er nicht Gott vertraut, | |||
mag er's ihm denn nicht klagen? | |||
{{Vs|6}} Sollt Gott an ihm Gefallen han, | |||
warum nimmt er sich sein nicht an, | |||
ihn aus der Schand zu retten? | |||
Ach Gott, du siehst den Jammer mein, | |||
wirst von mir nicht abtreten. | |||
{{Vs|7}} Du warst ja Herr mein Zuversicht, | |||
als du mich brachtst ans Tageslicht | |||
aus Muterleib gezogen. | |||
Da ich noch als ein kleines Kind | |||
der Mutter Brüst gesogen. | |||
{{Vs|8}} Ich bin geworfen auf dich Herr | |||
aus Mutterleib, drum sei nicht ferr, | |||
mein Gott,denn Angst ist nahe. | |||
Ich weiß sonst keinen Helfer mehr | |||
von dem ich Trost empfahe.}} | |||
</td><td valign="top" width=20%> | |||
<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han, | |||
die Ochsen fett mir widerstahn | |||
und sperren auf den Rachen. | |||
Wie brüllend Löwen zorniglich | |||
an meine Seel sich machen. | |||
{{Vs|10}} Ich bin wie Wasser ausgeschütt' | |||
all mein Gebeine sind zerrütt' | |||
als wollten sie sich trennen. | |||
Das Herz mir wie zerschmoltzen Wachs | |||
im Leibe tut zerrinnen. | |||
{{Vs|11}} Mein Kräfte ausgetrocknet sind | |||
wie ein dürr Scherb' und birkne Rind, | |||
mein Zung am Gaumen klebet. | |||
Du legst mich in des Todes Staub | |||
daß mein Geist nicht mehr lebet. | |||
{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin, | |||
der bösen Rotte um und um | |||
hat sich an mich geleget. | |||
Durchgraben sind mir Händ' und Füß', | |||
das sich der keines reget. | |||
{{Vs|13}} Man möcht zählen all mein Gebein, | |||
so viel der in meim Leben sein, | |||
ihr Mut an mir sie kühlen. | |||
Mein Kleidr sie teilen unter sich, | |||
um mein Gewand sie spielen. | |||
{{Vs|14}} In solcher Not ruf ich zu dir: | |||
ach Herr, sei du nicht fern von mir, | |||
eil bald mich zu erretten, | |||
damit ja nicht ihr mördrisch Schwert | |||
mein arme Seel mög töten. | |||
{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülf erlös, | |||
errett mich von den Hunden bös | |||
aus dem Rachen der Löwen. | |||
Von Einhörnern, die grimmiglich | |||
mir stehn nach meinem Leben. | |||
</poem></td><td valign="top" width=20%> | |||
{{Text|German| | |||
Original spelling: | |||
{{Vs|1}} Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, | |||
warumb hast mich in meiner Noth | |||
so gantz und gar verlassen? | |||
Ich heul für Leid, da ist kein Gnad, | |||
mein Schmertz ist übermassen. | |||
{{Vs|2}} Mein Gott, des Tags ruff ich zu dir/ | |||
Gehör wiltu nicht geben mir/ | |||
des Nachts kan ich nicht schweigen/ | |||
Wann du uns hilffst, du frommer Gott/ | |||
wirds zu deim Lob gereichen. | |||
{{Vs|3}} Auff dich der Väter Hoffnung stund/ | |||
sie trawten dir von Herzen Grund/ | |||
da war dein Hülff vorhanden/ | |||
Als sie rieffen/ war Rettung da/ | |||
sie wurden nicht zu Schanden. | |||
{{Vs|4}} Ich aber bin kein Mensch geacht/ | |||
zum Fluch und Wurm bin ich gemacht/ | |||
all Welt Welt tritt mich mit Füssen. | |||
Ein Spott der Leute mus ich seyn/ | |||
ihr Lust an mir zu büssen. | |||
{{Vs|5}} All die mich sehen/ spotten mein/ | |||
das Maul auffsperren groß und klein/ | |||
schütteln die Köpff/ und sagen: | |||
Seht da/ hat er nicht Gott vertrawt/ | |||
mag ers ihm denn nicht klagen? | |||
{{Vs|6}} Solt Gott an ihm Gefallen han/ | |||
warumb nimpt er sich sein nicht an | |||
ihn aus der Schand zu retten? | |||
Ach Gott/ du sihst den Jammer mein/ | |||
wirst von mir nicht abtreten. | |||
{{Vs|7}} Du warst ja HERR mein Zuversicht/ | |||
als du mich brachtst ans Tagesliecht | |||
aus Muterleib gezogen/ | |||
Da ich noch als ein kleines Kind | |||
der Mutter Brüst gesogen/ | |||
{{Vs|8}} Ich bin geworffen auff dich HERR | |||
aus Mutterleib/ drumb sey nicht ferr/ | |||
Mein Gott/denn Angst ist nahe/ | |||
Ich weis sonst keinen Helffer mehr/ | |||
von dem ich Trost empfahe.}} | |||
</td><td valign="top" width=20%> | |||
<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|9}} Groß Farren mich umbringet han/ | |||
die Ochsen fett mir widerstahn/ | |||
und sperren auff den Rachen/ | |||
Wie brüllend Löwen zorniglich/ | |||
an meine Seel sich machen. | |||
{{Vs|10}} Ich bin wie Wasser ausgeschüt/ | |||
all mein Gebeine sind zerrüt/ | |||
als wolten sie sich trennen/ | |||
Das Hertz mir wie zerschmoltzen Wachs | |||
im Leibe thut zerrinnen. | |||
{{Vs|11}} Mein Kräffte ausgetrucknet sind | |||
wie ein dürr Scherb und birkne Rind | |||
mein Zung am Gaumen klebet/ | |||
Du legst mich in des Todes Staub | |||
daß mein Geist nicht mehr lebet. | |||
{{Vs|12}} Von Hunden ich umbgeben bin/ | |||
der bösen Rotte umb und umb | |||
hat sich an mich geleget/ | |||
Durchgraben sind mir Händ und Füß/ | |||
das sich der keines reget. | |||
{{Vs|13}} Man möcht zehlen all mein Gebein/ | |||
so viel der in meim Leben seyn/ | |||
ihr Muth an mir sie kühlen. | |||
Mein Kleidr sie theilen unter sich/ | |||
umb mein Gewand sie spielen. | |||
{{Vs|14}} In solcher Noth ruff ich zu dir/ | |||
ach HErr/ sey du nicht fern von mir/ | |||
eyl bald mich zu erretten/ | |||
damit ja nicht ihr mördrisch Schwerd | |||
mein arme Seel mög tödten. | |||
{{Vs|15}} Mein Leben durch dein Hülff erlöß/ | |||
errett mich von den Hunden böß | |||
aus dem Rachen der Löwen/ | |||
Von Einhörnern/ die grimmiglich | |||
mir stehn nach meinem Leben. | |||
</poem></td><td valign="top" width=20%> | |||
{{Text|German|'' | |||
1628 edition:'' | |||
{{Vs|1}} Mein Gott mein Gott ach Herr, mein Gott, | |||
warumb hast mich in meiner Noth | |||
so gantz und gar verlassen? | |||
Ich heul für Leid, da ist kein Hülff, | |||
mein Schmerz ist übermassen.}} | |||
{{Text|German| | |||
''Wording of the Blankenburg edition:'' | |||
{{Vs|14}} In schwerer Not ruf ich zu dir, | |||
ach Herr, sei du nicht fern von mir, | |||
eil, bald mich zu erretten, | |||
damit ja nicht ihr mörd'risch Schwert | |||
mein arme Seel mög töten.}} | mein arme Seel mög töten.}} | ||
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[[Category:Sheet music]] | [[Category:Sheet music]] | ||
[[Category:Baroque music]] | [[Category:Baroque music]] |
Revision as of 17:08, 12 April 2019
Music files
ICON | SOURCE |
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Midi | |
MusicXML | |
Capella | |
File details | |
Help |
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-21). Score information: A4, 1 page, 33 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Mein Gott, mein Gott, ach Herr, mein Gott, SWV 118
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
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Description: Psalm 22, pt 1 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 22.
German text Modernized spelling |
9 Groß Farren mich umbringet han, |
German text Original spelling: |
9 Groß Farren mich umbringet han/ |
German text
Wording of the Blankenburg edition: |