Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
Original text and translations may be found at Psalm 101.
German text
Modernized spelling:
1 Von Gnad und Recht soll singen,
Mein Mund ein schönes Lied,
Herr Gott, laß wohl gelingen,
Dein Lob verschweig ich nit,
Vorsichtig ich mein Sachen führ,
Geh redlich um mit allen,
Die zugehören mir.
2 In meinem Haus ich wandel
Treulich und ohn Gefähr,
Nehm mir für keinen Handel,
Der Gott zuwider wär,
Der Übertreter Feind bin ich,
Laß den nicht bei mir bleiben,
Der Gottes Wort vernicht.
3 Den Bösen ich nicht leide,
Er muß weichen von mir,
Verkehrtes Herz ich meide,
Das abweicht, Herr, von dir,
Wer sein'n Nächsten mit falschem Mund
Und giftger Zung verleumdet,
Den vertilg ich zur Stund.
4 Die sich so stolz gebärden
Und tragen hohen Mut,
Der'r Freund kann ich nicht werden,
Sie han's bei mir nicht gut,
Mein Augen sehen mit Begier
Nach treuen Leutn im Lande,
Daß sie wohnen bei mir.
5 Die mir solln an der Seite
In meinem Dienste stehn,
Müssen sein fromme Leute,
Die mit Wahrheit umgehn,
Am Hof leid ich kein falschen Mann,
Sie können nicht gedeihen,
Die mit Lügen bestahn.
6 Die, so das Recht verkehren,
Bei mir nicht werden alt,
Götzendienst, falsche Lehre
Vertilg ich alsobald,
Damit ins Herren Stadt und Land
Gottlose Übeltäter
Nicht kriegen Oberhand.
German text
Original spelling:
1 Von Gnad und Recht ſoll ſingen/
Mein Mund ein ſchönes Lied :/:
HErr Gott laß wol gelingen/
Dein Lob verſchweig ich nit/
Fürſichtig ich mein Sachen führ/
Geh redlich umb mit allen/
Die zugehören mir.
2 In meinem Hauß ich wandel
Trewlich und ohn Gefehr :/:
Nehm mir für keinen Handel/
Der Gott zuwider wer/
Der Ubertretter Feind bin ich/
Laß den nicht bey mir bleiben/
Der Gottes Wort vernicht.
3 Den Böſen ich nicht leide/
Er mus weichen von mir :/:
Verkehrtes Hertz ich meide/
Das abweicht/ HERR/ von dir/
Wer ſeinn Nechſten mit falſchem Mund
Und gifftger Zung verleumbdet/
Den vertilg ich zur Stund.
4 Die ſich ſo ſtoltz geberden
Und tragen hohen Muth :/:
Derr Freund kan ich nicht werden/
Sie habns bey mir nicht gut/
Mein Augen ſehen mit Begir
Nach trewen Leutn im Lande/
Daß ſie wohnen bey mir.
5 Die mir ſolln an der Seite
In meinem Dienſte ſtehn :/:
Müſſen ſeyn fromme Leute/
Die mit Wahrheit umbgehn/
Am Hoff leid ich kein falſchen Mann/
Sie können nicht gedeyhen/
Die mit Lügen beſtahn.
6 Die/ ſo das Recht verkehren/
Bey mir nicht werden alt :/:
Götzendienſt/ falſche Lehre
Vertilg ich alſobald/
Damit ins HErren Stadt und Land
Gottloſe Ubeltäter
Nicht kriegen Oberhand.