Wach auf, wach auf, du deutsches Land (Hugo Distler): Difference between revisions
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1. Wach' auf, wach' auf, du deutsches Land, | |||
du hast genug geschlafen! | |||
Bedenk', was Gott an dich gewandt, | |||
wozu er dich erschaffen! | |||
Bedenk', was Gott dir hat gesandt | |||
und dir vertraut, sein höchstes Pfand! | |||
Drum magst du wohl aufwachen! | |||
2. Gott hat dir Christum seinen Sohn, | |||
die Wahrheit und das Leben, | |||
sein liebes Evangelion | |||
aus lauter Gnad' gegeben: | |||
denn Christus ist allein der Mann, | |||
der für der Welt Sünd' g'nug getan, | |||
kein Werk hilft sonst daneben. | |||
3. Du solltest bringen gute Frucht, | |||
so du recht gläubig wärest, | |||
in Lieb und Treu, in Scham und Zucht, | |||
wie du solch's selbst begehrest, | |||
in Gottes Furcht dich halten fein | |||
und suchen Gottes Ehr' allein, | |||
daß du niemand beschwerest. | |||
4. Was vormals Unrecht, Sünd und Schand, | |||
das tut man jetzt gut preisen, | |||
was vormals Blei und Zinn genannt, | |||
das heißt man jetzt hart' Eisen: | |||
all' Ding' han sich so gar verkehrt, | |||
Unrecht hat sich so hoch gemehrt, | |||
solch's tut die Tat erweisen. | |||
5. Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt, | |||
will niemand Wahrheit hören; | |||
die Lüge wird gar fein geschmückt, | |||
man hilft ihr oft mit Schwören; | |||
dadurch wird Gottes Word veracht't, | |||
die Wahrheit höhnisch auch verlacht, | |||
die Lüge tut man ehren. | |||
6. Gott warnet täglich für und für, | |||
das zeugen seine Zeichen, | |||
denn Gottes straf' ist vor der Tür'; | |||
Deutschland, laß dich erweichen, | |||
tu rechte Buße in der Zeit, | |||
weil Gott dir noch sein' Gnad' anbeut | |||
und tut sein' Hand dir reichen. | |||
7. Das helfe Gott uns allen gleich, | |||
daß wir von Sünden lassen, | |||
und führe uns zu seinem Reich, | |||
daß wir das Unrecht hassen. | |||
Herr Jesu Christe, hilf uns nu' | |||
und gib uns deinen Geist dazu, | |||
daß wir dein' Warnung fassen. | |||
(Johann Walter, 1561) | |||
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Revision as of 20:14, 7 October 2017
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- Editor: Charles Pearson (submitted 2017-10-07). Score information: Letter, 4 pages, 384 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Wach auf, wach auf, du deutsches Land
Composer: Hugo Distler
Lyricist: Johann Walter
Number of voices: 3vv Voicing: SAA
Genre: Sacred, Motet
Language: German
Instruments: A cappella
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Description: 7 vv., strophic
External websites:
Original text and translations
German text
1. Wach' auf, wach' auf, du deutsches Land,
du hast genug geschlafen!
Bedenk', was Gott an dich gewandt,
wozu er dich erschaffen!
Bedenk', was Gott dir hat gesandt
und dir vertraut, sein höchstes Pfand!
Drum magst du wohl aufwachen!
2. Gott hat dir Christum seinen Sohn,
die Wahrheit und das Leben,
sein liebes Evangelion
aus lauter Gnad' gegeben:
denn Christus ist allein der Mann,
der für der Welt Sünd' g'nug getan,
kein Werk hilft sonst daneben.
3. Du solltest bringen gute Frucht,
so du recht gläubig wärest,
in Lieb und Treu, in Scham und Zucht,
wie du solch's selbst begehrest,
in Gottes Furcht dich halten fein
und suchen Gottes Ehr' allein,
daß du niemand beschwerest.
4. Was vormals Unrecht, Sünd und Schand,
das tut man jetzt gut preisen,
was vormals Blei und Zinn genannt,
das heißt man jetzt hart' Eisen:
all' Ding' han sich so gar verkehrt,
Unrecht hat sich so hoch gemehrt,
solch's tut die Tat erweisen.
5. Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt,
will niemand Wahrheit hören;
die Lüge wird gar fein geschmückt,
man hilft ihr oft mit Schwören;
dadurch wird Gottes Word veracht't,
die Wahrheit höhnisch auch verlacht,
die Lüge tut man ehren.
6. Gott warnet täglich für und für,
das zeugen seine Zeichen,
denn Gottes straf' ist vor der Tür';
Deutschland, laß dich erweichen,
tu rechte Buße in der Zeit,
weil Gott dir noch sein' Gnad' anbeut
und tut sein' Hand dir reichen.
7. Das helfe Gott uns allen gleich,
daß wir von Sünden lassen,
und führe uns zu seinem Reich,
daß wir das Unrecht hassen.
Herr Jesu Christe, hilf uns nu'
und gib uns deinen Geist dazu,
daß wir dein' Warnung fassen.
(Johann Walter, 1561)